Die Verwaltung empfiehlt Einschnitte bei Geschwisterermäßigungen an Schulen. Eltern müssten draufzahlen. Das könnte Reinbek schaden.

Reinbek ist bei jungen Familien beliebt. Die 26.700-Einwohner-Stadt hat ihren Bürgern so einiges zu bieten: reichlich Grün, zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, eine gute Anbindung an Hamburg – und ein vielfältiges Angebot bei der Kinderbetreuung. Ein Standortvorteil ist gewiss auch die Tatsache, dass die Mieten im Vergleich zu zahlreichen Hamburger Stadtteilen günstiger sind. Er könnte sich schon bald in Luft aufgelöst haben.

Denn nun empfiehlt die Verwaltung, die Geschwisterermäßigung an den Schulen für viele Familien zu streichen. Manche Eltern müssten für die Betreuung ihrer Kinder demnach mehrere Tausend Euro pro Jahr mehr zahlen als jetzt. Mütter oder Väter, die in einem normal bezahlten Job nur Teilzeit arbeiten und hinzuverdienen, werden sich überlegen, ob sie nicht lieber komplett zu Hause bleiben – oder mit der Familie nicht gleich den Sprung über die Stadtgrenze nach Hamburg wagen.

Dort ist die Kinderbetreuung für fünf Stunden am Tag umsonst. Auch Eltern von Schülern, die bis 16 Uhr in der Bildungseinrichtung verbleiben, zahlen nichts. Wer diesen Vorteil einmal genossen hat, wird es sich zweimal überlegen, mit seinem Nachwuchs nach Reinbek zu ziehen, wenn hier noch mehr Kosten für die Kinderbetreuung fällig werden. Die Entscheidung treffen die Politiker. Sie sind gut beraten, der Empfehlung der Verwaltung nicht zu folgen. Für Reinbek steht ein Standortvorteil auf dem Spiel.

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