Großhansdorf. Schulverband Großhansdorf berät über Um- und Anbau an der Gemeinschaftsschule. Entscheidung über Umfang der Maßnahme noch vor den Sommerferien.

Über die Notwendigkeit einer Erweiterung der Friedrich Junge-Schule ist man sich ist man sich im Schulverband Großhansdorf prinzipiell einig. Wie umfangreich der Um- beziehungsweise Anbau der Gemeinschaftsschule im Großhansdorfer Schulzentrum ausfallen soll, ist allerdings noch offen. Dem Bau- und Finanzausschuss des gemeinsamen Schulzweckverbands der Gemeinden Großhansdorf, Siek und Hoisdorf lagen in seiner Mai-Sitzung zwei Planungsvarianten vor, die eine veranschlagt etwa 1,4 Millionen Euro, die andere 600.000 Euro an Kosten.

Der Ausschuss fand, dass das nicht ausreichend differenzierte Varianten seien, und beauftragte die Schulverwaltung, weitere Anbauvarianten vorzulegen, die inhaltlich mehr als die günstigere Planung zu bieten hätten, aber unter dem Kostenvoranschlag der teureren liegen sollten.

Konkret geht es um ein auf den ersten Blick noch recht übersichtliches Platzproblem an der Friedrich Junge-Schule. Das Lehrerzimmer müsste dringend erweitert werden. Zudem bräuchte die Gemeinschaftsschule rasch einen eigenen Musik- und Medienraum, weil extern genutzte Kapazitäten an der Grundschule Schmalenbeck nicht länger zur Verfügung stehen.

Die Gelegenheit sollte genutzt werden, auch Umbauten für die Inklusion und die erweiterte Ganztagsschule vorzunehmen

Darüber hinaus bietet sich aber an, gleich etwas größer zu denken und zukunftsträchtige Investitionen vorzunehmen, nämlich für die verbesserte Inklusion behindertengerecht umzubauen, zusätzlichen Raum für die offene Ganztagsschule zu schaffen, sogenannte Differenzierungsräume zu gestalten, die den getrennten Unterricht von Schülern unterschiedlichen Leistungsniveaus in einer Klasse ermöglichen, und am besten auch noch die Schulküche zu modernisieren.

Zum Prüfauftrag der Verwaltung zählt zudem, den Schulverband über den zu erwartenden Bedarf zu informieren, also über prognostizierte Schülerzahlen und Entwicklungen in der schleswig-holsteinischen Schulpolitik, die sich vor Ort auswirken werden. Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß sieht Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen eher skeptisch: „Schulentwicklungspläne, die 25 Jahre weit reichen, können keine seriöse Vorhersage sein. Eine verlässliche Größe ist nur die Zahl der bereits geborenen Kinder,. Alles darüber hinaus ist rein hypothetisch.“

Nicht allein die demografische Entwicklung entscheidet über die Auslastung einer Schule, auch deren Profil und Ruf

Außerdem, so sagt Janhinnerk Voß, sei der künftige Bedarf nicht einfach auf demografische Vorhersagen zu reduzieren, also nicht allein quantitativ zu sehen, sondern auch eine Frage der Qualität: „Schulen stehen in einem Konkurrenzverhältnis zueinander, und das Angebot oder der Ruf beeinflussen, stark, für welche Schule sich Eltern und Schüler entscheiden.“

Die Verwaltung will nun rasch ihre Planungsvorschläge präsentieren, damit die 14 Vertreter in der Schulverbandsversammlung (sieben Großhansdorfer, vier Sieker, drei Hoisdorfer) noch vor der Sommerpause über die Baumaßnahmen an der Friedrich Junge-Schule entscheiden können. Bürgermeister Voß schätzt, dass es dann noch bis zum Sommer 2016 brauchen würde, dass mit Bauarbeiten an der Friedrich Junge-Schule begonnen werden könnte.

Damit wäre es allerdings nicht getan, sagt Voß, der für die kommenden Jahre umfangreichen Sanierungsbedarf an Großhansdorfer Schulen erwartet. Der Bürgermeister rechnet mit Kosten von mehreren Millionen Euro und warnt: „Wir müssen im Blick behalten, dass unser Schulverband zahlungsfähig bleibt.“ (wend)