Die Berater sind Multiplikar von Wissen, Bindeglied zur Polizei sowie Kenner ihrer Generation. Doch eine Schwachstelle hat das Konzept.
Die Idee so einfach wie genial: Senioren informieren als ehrenamtliche Sicherheitsberater Altersgenossen. Und das aus guten Gründen. Die Tricks, mit denen Betrüger viele Senioren immer wieder um ihr Geld bringen, sind – einmal das Grundprinzip begriffen – leicht zu durchschauen.
Die Sicherheitsberater können bei ihren Vorträgen relativ viele Senioren erreichen, die das Wissen wahrscheinlich wiederum an Freunde und Bekannte weitergeben werden. Zudem werden die Zuhörer sicher ab und zu den Sicherheitsberatern von schlechten Erfahrungen berichten, die die Männer bei Bedarf an die Polizei weitergeben können. Damit sind die Sicherheitsberater ein nicht zu unterschätzender Multiplikator und wichtiges Bindeglied zwischen den Senioren und der Polizei.
Die Berater sind darüber hinaus selbst Senioren. Sie kennen die Probleme, Fragen und Bedürfnisse der Generation 60 Plus besser als die Polizei. Mutmaßlich ist auch die Schamgrenze in einer solchen Runde niedriger. Wo ältere Mitmenschen sich vor Verwandten möglicherweise schämen, gewisse Fragen zu stellen, sind die Senioren dort unter sich. Sie müssen keine Antworten wie „sei doch nicht so naiv“ fürchten. Nur eine Schwachstelle hat das Konzept dennoch: Es ist darauf angewiesen, dass Senioren ohne Bezahlung ihre Freizeit opfern. Dass das ein Problem ist, hat sich in Stormarn in der Vergangenheit bereits gezeigt. Ein Jahr hat es gedauert, bis Polizeihauptkommissar Gerd Dietel ein Team für den Kreis gefunden hatte.