Ahrensburg. Im Quartier Ahrensburger Kamp wird ein Holzhaus für Flüchtlinge gebaut. Trotz starker Proteste sind nun sechs Wohnungen á 50 Quadratmeter geplant.
Trotz heftiger Anwohnerproteste hält die Stadt an ihrem Vorhaben fest, im Quartier Ahrensburger Kamp eine Unterkunft für Flüchtlinge zu bauen. Auf einem 1135 Quadratmeter großen Grundstück am Ahrensburger Kamp Ecke Sieker Lohweg soll ein Holzhaus mit sechs Wohnungen und je etwa 50 Quadratmetern entstehen. Das haben die Mitglieder des Sozialausschusses bei ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Geschätzte Kosten für die Unterkunft: 360.000 Euro. Das Haus soll im Herbst 2015 bezugsfertig sein.
Drei Ausschussmitglieder enthielten sich der Stimme
Sechs Ausschussmitglieder stimmten für diesen Plan, drei enthielten sich der Stimme. Ergänzt wurde bei der Beschlussfassung, dass die Anwohner Anregungen zur Außengestaltung des zweigeschossigen Gebäudes sowie der Außenanlage geben können. Die Standort-Entscheidung sollte eigentlich bereits in der April-Sitzung getroffen werden.
Die Entscheidung wurde vertagt, weil rund 100 Anwohner während der Sitzung Sorgen und Bedenken aufgrund der Planungen geäußert hatten. Sie sorgten sich um die Sicherheit ihrer Kinder, hieß es. Ferner befürchteten sie eine Wertminderung für ihre Häuser und Grundstücke sowie mögliche Streitigkeiten unter Asylbewerbern. Solche Äußerungen sorgten beim Bürgermeister und einigen Stadtverordneten für Empörung.
Entspanntere Lage nach Informationsveranstaltung
Nach einer Informationsveranstaltung der Stadt für die Anwohner hatte sich die Lage offenbar wieder etwas entspannt. Zur jüngsten Sitzung am Dienstag kamen nur noch etwa 30 Personen. Der stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses, Béla Randschau (SPD), stellte angesichts weiterer zu erwartender Flüchtlingsströme klar: „Ich bin überzeugt, dass wir künftig in jedem Wohnviertel in Ahrensburg eine Unterbringungsmöglichkeit haben müssen. Der Bau am Ahrensburger Kamp ist nur der Anfang.“ (sx)