Basthorst. Wegen des wechselhaften Wetters blieben Zuschauer weg. Die geladenen Gäste feierten dafür am Wochenende eine große Party. Auch Vicky Leandroswar dabei.
Zwischen gelb leuchtenden Rapsfeldern, einem idyllischen Wald und den historischen Gutsgebäuden sind weiße Zelte aufgebaut. Davor stehen Liegestühle, alle sind mit Blickrichtung Poloplatz aufgestellt. Am Wochenende wurde auf Gut Basthorst zum neunten Mal der Polo Cup ausgetragen. 32 Spieler aus acht Teams traten an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden gegeneinander an. Ein Spiel besteht aus vier siebenminütigen Spielzeiten, sogenannten Chuckas. Weil die Pferde klein und wendig sein müssen, reiten die Polospieler auf speziellen Polo-Ponys. Jeder Spieler bringt vier bis sechs Pferde mit.
Enno Freiherr von Ruffin, Gutsbesitzer und Vorsitzender des Polo Clubs Basthorst, sitzt entspannt in einem der Liegestühle. „Es ist wunderschön, bei gutem Wetter hier zu sitzen und den Pferden und Spielern zuzugucken“, sagt der Baron. Bei Sonnenschein würden an beiden Wochenenden mehrere Tausend Besucher über den Rasen flanieren, essen, trinken und plaudern. Wegen des unbeständigen Wetters kamen an diesem Wochenende deutlich weniger Zuschauer.
Einer von denen, die dem Wetter trotzten, war der Verleger Hendrik teNeues. Er sagte: „Polo ist sonst mit übertriebenem Luxus verbunden. Hier aber ist es ländlich und entspannt.“ Er spiele zwar selbst kein Polo, schaue aber gern zu. Annita von der Hoeven hingegen ist aus Holland angereist, um im Team BMW im Angriff zu spielen. „Mein ganzes Leben ist Polo“, sagt die 51-Jährige. „Polo ist ein Lifestyle.“ Sie reist mit ihrem Sohn Neals, 16 Jahre alt, fast auf der ganzen Welt umher und tritt bei Poloturnieren an. Zwei Pferdehöfe betreibe sie. Einen in Holland, einen in Argentinien. Insgesamt besitze sie 45 Polo-Ponys. Fünf davon hat sie nach Basthorst mitgebracht.
Zur Players Night hatte der Gutsherr rund 1000 Gäste eingeladen
Sowohl der Polo Cup als auch die Players Night stellen von Ruffin vor eine logistische Herausforderung. „Wir mussten rund 160 Pferde unterbringen“, sagt der Freiherr. Einige der weißen Zelte wurden eigens dafür aufgebaut. Zur Players Night, der legendären Party am Vorabend der Finalrunde am Sonntag, habe der Baron fast 1000 Gäste eingeladen. Er sagt: „Alle Hotels von Schwarzenbek bis Reinbek sind voll.“ Die engeren Freunde des Barons hätten auf dem Gut übernachtet.
Jolanta Szumocki aus Bonn ist eine der geladenen Gäste. Sie sagt: „Ich liebe Pferde, verstehe aber die Poloregeln nicht ganz.“ Dennoch komme sie jedes Jahr zum Polo Cup. Der Grund: „Die Atmosphäre ist einfach toll.“ Polospieler Uwe Zimmermann ist ebenfalls jedes Jahr am Start. Er ist der zweite Vorsitzende des Polo Clubs und seit mehr als 20 Jahren dabei. Er organisiert den Polo Cup. „Mir ist Unabhängigkeit wichtig“, sagt der 53-Jährige. Deshalb sei der Polo Cup an keinen Verband gebunden, sondern sei eine Privatveranstaltung Auf die Frage, was das Besondere an dem Event sei, kommt die Antwort blitzschnell: „Die bodenständige Herzlichkeit.“
Uwe Zimmermann freut sich am meisten auf die Party. „Das ist die beste Gästeliste Deutschlands“, schwärmt er. „Die Party ist jedes Jahr sehr lustig, und lohnt sich wirklich.“ Seine Frau Krisztina bestätigt das: „Das ist die größte Poloparty in Deutschland.“ Sie bewundere vor allem die „vielen schönen Leute“, sagt sie. Und ihre Augen leuchten fast dabei.
Ein Luxusauto nach dem anderenfährt auf das Gutsgelände
Um kurz vor 19 Uhr fährt ein Luxusauto nach dem anderen auf das Gutsgelände. Chevrolet, Porsche, Aston Martin, Ferrari, Jaguar und Bentley sind Marken, die vertreten sind. Über einen roten Teppich betreten die Gäste den ehemaligen Kuhstall. Dort steigt ab 20 Uhr die Players Night. Vorher wird Champagner gereicht. Enno Freiherr von Ruffin steht allerdings mit einem Bierglas in der Hand vor der Tür und begrüßt die Ankommenden. Gräfin Gunilla von Bismarck, von Ruffins Ex-Frau Vicky Leandros, die Tagesschausprecherin Susanne Daubner und ihr Kollege Jan Hofer sowie Gräfin Stephanie von Pfuel sind nur einige der Prominenten im rustikalen Festsaal. Um 20.30 Uhr eröffnet von Ruffin das Abendessen: Spargel, Schinken, Lachs und Kartoffeln. Danach geht es rund: Eine Live-Band und ein DJ wechseln sich ab, es wird viel getanzt. Auch Scooter-Sänger H. P. Baxxter ist auf der Tanzfläche. Er sagt, er schätze, dass so unterschiedliche und witzige Leute hier seien. Er wolle feiern. Baxxter: „2014 war ich der letzte Gast.“