Ahrensburg. Das Projekt Beherzt läuft seit einem halben Jahr. Nun wird das Angebot der Awo erweitert. Im Mittelpunkt stehen Kinder, deren Eltern phychisch erkrankt sind.
Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sind für die Betroffenen oft unerträglich. Doch auch die Angehörigen leiden, wenn eine solche Diagnose gestellt wird. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Stormarn unterbreitet aus diesem Grund den Betroffenen seit rund einem halben Jahr das Angebot namens „Beherzt“. Es hilft vor allem Kindern psychisch kranker Eltern. Nun wird das Angebot erweitert.
„Beherzt vernetzt“ heißt das neue Angebot der Awo. Es soll Betreuern in der Jugendhilfe durch Fortbildungen oder Einzelberatungen ermöglichen, den Betroffenen besser helfen zu können. Anne-Kathrin Neubau, Projektkoordinatorin bei der Awo, sagt dazu: „Die Fachkräfte kommen häufig mit Kindern und ihren Familien in solchen schwierigen Lebenssituationen in Kontakt und sind besonders gefordert, wenn sie auf die spezifischen Problemlagen eingehen wollen.“
Laut Neubau leiden die Kinder oft enorm unter der Krankheit der Eltern. Nicht nur; weil es der Mutter oder dem Vater schlecht geht, sondern auch, weil sie mehr Verantwortung übernehmen müssen als ihre Altergenossen. Sie müssen etwa wichtige Telefonate führen, sich um Einkäufe, die Führung des Haushaltes und um die Betreuung der jüngeren Geschwister kümmern, weil die Eltern das nicht mehr leisten können. Anne-Kathrin Neubau: „Hinzu kommt, dass ein Drittel der betroffenen Kinder, die keine Unterstützung bekommen, laut Statistik selbst erkrankt, ein weiteres Drittel hat mit Problemen zu kämpfen. Nur ein Drittel bleibt gesund.“ Fachkräfte aus der Jugendhilfe, die sich für „Beherzt vernetzt“ interessieren, können sich ab sofort unter der Telefonnummer 04102/211 54 57 oder per E-Mail unter beherzt.vernetzt@awo-stormarn.de über die Kurse und Beratungsangebote informieren und anmelden.