Ahrensburg. Rund 300 alte Autos lieferten den Soundtrack zum perfekten Frühlingstag. Tausende von Menschen bummelten durch die Stadt.

Das sonore Brummen hochtouriger Motoren sorgte für den markanten Soundtrack einer rundum gelungenen Veranstaltung in der Ahrensburger Innenstadt. Annähernd 300 historische Fahrzeuge, vom Ford A Roadster aus dem Jahr 1931 bis zu amerikanischen Straßenkreuzern der 50er- bis 70er-Jahre, von der Isetta bis zum Jaguar E-Type-Cabriolet, waren die Hauptattraktion des ersten verkaufsoffenen Sonntags in diesem Jahr. Das Stadtforum, die Vereinigung der Kaufleute für Ahrensburg, als Initiator bewies ein glückliches Händchen bei der Terminierung. Die Voraussetzungen fürs Open Air waren perfekt, für Menschen und Fahrzeuge. Sonnenschein und milde Temperaturen lockten Tausende zur bunten Meile in die Innenstadt.

Das frühlingshafte Wetter wirkte nachhaltig auf die Stimmung: Die Menschen blühten nach den kalten Tagen zuvor sichtlich auf. Kaum ein Außenplatz in den Cafés und Restaurants blieb frei, Gedränge auf dem Rondeel, wo der Andrang beim Karussell, den Imbissbuden und der Gastronomie drumherum die Räume eng machte. Betrieb auch in der Manhagener und der Hagener Allee, wo eine lange Schlange vorm Eispavillon nicht abriss. Der größte Andrang war aber in der Großen Straße, wo die aufgereihten Oldtimer erkennbar für besonders gute Laune beim Publikum sorgten.

Immer wieder war zu hören, dass die Schau für viele Besucher eine Art Zeitreise war, die alte Erinnerungen weckte und die Menschen zum Erzählen anregte und reichlich Stoff für Anekdoten und den Austausch technischen Fachwissens mit den Eigentümern der Ausstellungsstücke bot.

Für viele Menschen ist der Anblick der Oldtimer eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit

Männer erzählten ihren Begleitern von Fahrzeugen, die ihre Väter oder sie selbst einst besessen hatten. Eine Mutter zeigte ihren staunenden Töchtern den Innenraum eines Citroën DS 20 und erinnerte sich daran, wie sie als kleines Kind auf der durchgehenden Rückbank in diesem supergepolsterten Auto auf Fahrten mit ihren Eltern eingeschlafen war. Und manch einer stellte wehmütig fest, dass die jüngsten Oldtimer jünger sind als sie selbst.

„Das ist doch hier kein Vergleich zu den Modellen von heute, die alle gleich aussehen“, sagte Eike Ryberg aus Rahlstedt, der gemeinsam mit seinem Freund Michael Segner an einem Campingtisch neben den ausgestellten BMW der beiden saß. Der Barsbütteler Segner hat etwa 1200 Arbeitsstunden und 25.000 Euro in den 2002 ti von 1970 gesteckt, der seiner Frau gehört. Kommendes Jahr will er sich seinen Traum erfüllen und das Auto im Container in die USA verschiffen und dort von einer Streetcar-Ausstellung zur nächsten fahren.

Rolf Vogel aus Grönwohld mit seinem Fiat 500
Rolf Vogel aus Grönwohld mit seinem Fiat 500 © Lutz Wendler

Tagessieger wurde ein kleines, feines Fahrzeug, das es in sich hat. Rolf Vogel aus Grönwohld bekam den 1. Preis der Jury für seinen getunten Fiat Abarth 695 von 1973, der laut Auskunft seines Besitzers bei Bergrennen gerne auch 911er-Porsche abhängt. (wend)