Wer nicht mit Plänen der Verwaltung einverstanden ist, hat das Recht, dagegen anzugehen. Aber es sollte konstruktiv argumentiert werden.

Intensive Bürgerbeteiligung war erwünscht bei der Infoveranstaltung zum neuen Flächennutzungsplan Ahrensburgs. Dass es dabei kontrovers zugehen würde, war vorauszusehen. Und auch erwünscht. Wie sich große Pläne im Detail auswirken, können Bürger vor Ort am besten einschätzen. Deshalb ist jede Gemeinde gut beraten, auf Einwände und Wünsche der Betroffenen zu hören, sie abzuwägen und gegebenenfalls ins Kalkül zu ziehen.

Dass dies selbst bei besten Argumenten der Bürger nicht immer geschieht, kommt vor. Und es ist legitim, dass die Betroffenen öffentlichen Druck aufbauen, um Verwaltung und Politik noch umzustimmen. Auch das gehört zur politischen Kultur.

Weniger konstruktiv ist es, wenn der Bürger zum autoritär auftretenden Totalverweigerer wird. Das führt rasch zum Verfall der politischen Sitten. Die Ahrensburger Infoveranstaltung bot dafür Anschauungsunterricht. Es gab Wortbeiträge, die Spielregeln missachteten. Es wurde nicht zugehört, unterstellt, unverschämt formuliert, oft in grobem Ton. Mit Menschen, die ihre Meinungen als unumstößliche Wahrheiten präsentieren und drohen („Wenn Sie das machen, dann wünschen Sie sich, Sie hätten das nie geplant“), ist schlecht zu argumentieren.

Dass der gemeine Bürger gemein wird, ist leider kein Einzelfall. Die Wutbürger vergessen dabei, dass sie mit ihrem Verhalten nicht nur das Klima vergiften, sondern auch ihrem eigenen Anliegen schaden.