Ahrensburg. In einem Schreiben bittet die Anwohner den Ahrensburger Bürgermeister, alternative Standorte zu prüfen. Dessen Meinung steht aber fest.
Die Anwohner am Ahrensburger Kamp protestieren weiterhin gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft in ihrem Quartier. Nachdem, wie berichtet, rund 100 Anwohner bei der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses unter anderem Sorgen vor einem Wertverlust ihrer Häuser und um die Sicherheit ihrer Kinder äußerten, hat sich nun die Interessenvertretung Ahrensburger Kamp in einer E-Mail unter anderem am Bürgermeister Michael Sarach gewandt.
Inhalt des Schreibens, das der Redaktion vorliegt: die Bitte des Vereinsvorsitzenden Andreas Hausmann, die Verwaltung möge eine Liste mit allen Grundstücken in Ahrensburg aufstellen, die der Stadt oder dem Kreis Stormarn gehören, sowie mit Grundstücken, auf die die Stadt kurzfristig zugreifen könnte. „Ferner würden wir gern von der Verwaltung erfahren, welche alternativen Standorte bereits geprüft worden sind oder infrage kommen“, schreibt Hausmann und schlägt selbst unter anderem den Parkplatz Alte Reitbahn, ein Grundstück am Helgolandring sowie ungenutzte Gebäude der evangelisch-lutherischen Kirche vor. Zudem bittet der Vereinschef um einen aktuellen Bebauungsplan des Grundstücks an der Straße Ahrensburger Kamp, auf dem das Flüchtlingsheim entstehen soll.
Bürgermeister Michael Sarach sagt zu dem Schreiben: „Da gibt es ein Anliegen, das wollen wir ernst nehmen.“ Den Bebauungsplan hätten seine Mitarbeiter bereits versandt, an der Stellungnahme und der Liste werde gearbeitet. Sarach stellt aber auch klar: „Aus unserer Sicht gibt es in diesem Jahr keine Alternative zu dem Grundstück am Ahrensburger Kamp.“
Laut der Prognosen des Kreises muss die Stadt Ahrensburg in diesem Jahr noch 209 Flüchtlinge unterbringen. 2016 sei, so der zuständige Fachdienstleiter im Rathaus, Michael Cyrkel, mit ähnlich hohen Zuweisungszahlen zu rechnen. Beschlossen wurde deswegen bereits, drei Flüchtlingsheime an den Straßen Reeshoop und Lange Koppel zu bauen. Die vierte, laut Verwaltung dringend notwendige Unterkunft am Ahrensburger Kamp soll ebenfalls ab Juli gebaut werden. Der Beschluss der Politiker steht allerdings noch aus. Er soll im kommenden Sozialausschuss Mitte Mai fallen.
In dem geplanten Gebäude sollen sechs etwa 50 Quadratmeter große Wohnungen entstehen. Laut Verwaltung sollen dort 25 Personen, vorwiegend Familien, einziehen.