Ahrensburg. Christian Conring tritt gegen Michael Sarach und Jörg Hansen an. Für den Wahlkampf nimmt er ein halbjähriges Sabbatical.

Das Timing war gewöhnungsbedürftig: Die CDU-Ahrensburg präsentierte Montagvormittag mit Christian Conring den Kandidaten, den sie bei der Bürgermeisterwahl am 27. September unterstützen will. Der Haken an der Sache: Das abschließende basisdemokratische Votum dazu blieb der öffentlichen Mitgliederversammlung am Abend im Restaurant Strehl vorbehalten (erst nach Redaktionsschluss beendet).

Der Parteivorsitzende Maik Neubacher und Tobias Koch, Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung, waren sich jedoch sicher, dass die Basis der Ahrensburger CDU ihrer Empfehlung folgen würde, denn Partei- und Fraktionsvorstand hätten nach gründlicher Vorauswahl mehrerer möglicher „den geeignetsten Kandidaten“ (Tobias Koch) gefunden, der beste Chancen habe, den amtierenden Bürgermeister Michael Sarach abzulösen. Die Zustimmung der CDU zu Conring würde das vom Abendblatt vor zwei Wochen angekündigte Kandidatentrio offiziell bestätigen: Neben Conring bewerben sich Bürgermeister Sarach, der für eine zweite Amtszeit kandidiert, und Jörg Hansen von den Ahrensburger Grünen.

Conring ist derzeit Vorsitzender des Finanzausschusses

Christian Conring, 49, ist seit 2008 Stadtverordneter und seit 2010 Vorsitzender des Finanzausschusses – Zeit genug, „detaillierte Kenntnisse davon zu haben, was in der Stadt läuft und was nicht“, wie er sagte. Der Volljurist, der im Bankengeschäft arbeitet, beginnt am 1. April eine halbjährige Auszeit von seiner Tätigkeit für einen Finanzdienstleister, um sich ganz und gar auf die neue Herausforderung in Ahrensburg konzentrieren zu können.

Den Wahlkampf hat er sofort eröffnet. Conring kritisierte, dass die Verwaltung sich unter Michael Sarach in einem lähmenden Zustand befinde („eine Kaugummisituation“), dass von den Stadtverordneten beschlossenen Aufträgen nur zögerlich nachgekommen werde, dass der Bürgermeister oft nicht transparent oder sogar eigenmächtig handle. Als wesentliche Aufgaben der nächsten Amtszeit sieht Conring einen ausgeglichenen Haushalt in Ahrensburg, die Schaffung neuer Gewerbeflächen, um die Steuererträge der Stadt zu steigern, die Sanierung maroder Straßen, die Lösung des Parkraumproblems in der Innenstadt, aber auch Einzelprojekte wie den Bau eines Kinos oder die Zukunft des Badlantic. Und es geht ihm um bessere Kommunikation zwischen Politik und Verwaltung.

Für das Bürgermeisteramt würde Conring seinen besser dotierten Job aufgeben: „Geld ist nicht meine Motivation. Es geht mir darum, in der Stadt etwas zu bewegen, Ich sehe eine Menge Möglichkeiten in Ahrensburg.“ Am Ostersonnabend will er sich den Ahrensburger vorstellen und vormittags auf dem Rondeel und in Seniorenwohn­anlagen Blumen verteilen.