Barsbüttel. Ehemalige Tierversuchsanstalt im Ortsteil Willinghusen bleibt zunächst unverkauft. Investor Semmelhaack bedauert das. Er hatte große Pläne.
Die ehemalige Tierversuchsanstalt im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen bleibt im Besitz des japanischen Pharmakonzerns Takeda. Nachdem die Gemeinde ein Kaufangebot über vier Millionen Euro abgelehnt hatte, signalisierte das Wohnungsunternehmen Semmelhaack Interesse an einem Erwerb. Der Plan des Investors, dort ein Generationenquartier mit rund 190 Wohneinheiten zu errichten, wird jedoch nicht realisiert. „Wir haben das Objekt vom Markt genommen“, sagt Takeda-Standortleiter Jörg Kemkowski.
Er hatte sich vor Kurzem mit Hartmut Thede, Leiter der Projektentwicklung bei Semmelhaack, getroffen. Das Unternehmen mit Sitz in Elmshorn war bereit, für das 4,8 Hektar große Areal mit seinen zwei hochwertigen Immobilien vier Millionen Euro zu zahlen. Nach Rücksprache mit der Chefetage erteilte Kemkowski dem Interessenten jetzt eine Absage.
„Für Willinghusen wäre es die Chance gewesen, etwas richtig Gutes zu machen“, sagt Thede. Sein Unternehmen stehe jedoch weiter zur Verfügung, sollte der Eigentürmer seine Meinung wieder ändern.
Semmelhaack hatte bereits ein fertiges Konzept für die Nutzung des Areals, das ausschließlich eine wohnwirtschaftliche Nutzung vorsah. Die Labor- und Bürogebäude, für die 2005 und 2006 mehr als 20 Millionen Euro investiert wurden, sollten abgerissen werden. 140 Wohnungen waren angedacht, 40 Prozent davon öffentlich gefördert. Nicht zu vergessen die dazugehörigen 24 Einheiten einer ambulant betreuten Hausgemeinschaft für Menschen mit Behinderung. Auch sollten 40 bis 50 Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser entstehen, ein Quartiersmanagement wäre rund um die Uhr erreichbar gewesen.
Politiker bedauern, dass das Wohnkonzept nicht umgesetzt werden kann
Ein vergleichbares Konzept mit weniger Wohneinheiten hatte Hartmut Thede auch der Politik vorgestellt, als diese noch unschlüssig war, ob die Gemeinde das Gelände erwerben soll. Rainer Eickenrodt, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB): „Ich finde es schade, dass das Semmelhaack-Projekt keine Chance mehr hat . Das Konzept macht einen guten Eindruck, gerade die Betreuung für ältere Menschen finde ich sehr wichtig. Solche Modelle benötigen wir. Wir hätten das gerne in Willinghusen gesehen.“
Wie geht es mit dem Grundstück nun weiter? Laut Jörg Kemkowski will sich Takeda, das den Betrieb der Tierversuchsanstalt am 31. März 2013 eingestellt hatte, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde um die Weiterentwicklung des Bebauungsplans bemühen. Zurzeit ist darin die Nutzung als Tierversuchsanstalt festgeschrieben. Er sagt: „Wir möchten 20 Prozent der Fläche gewerblich und den Rest für Wohnungsbau nutzen.“ Ein Abriss der hochwertigen Immobilien ist für den Standortleiter des japanischen Pharmakonzerns kein Thema.