Eines vorweg: Was zu Fuß erledigt werden kann, bewältige auch ich bevorzugt ohne Auto.
Warum ich trotzdem gegen eine autofreie Innenstadt bin? Ich vertrete nun einmal den Grundsatz: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Und wenn zum Beispiel ein Senior mit seinem Kleinwagen direkt beim Optiker seiner Wahl vorfahren möchte, um sich sein Brillengestell richten zu lassen – kein Problem, mich stört das nicht.
Ich weiß nicht, was Befürworter einer autofreien Innenstadt unter Verkehrschaos verstehen. Für mich spielt sich so etwas im Berufsverkehr eher in der Hamburger Innenstadt ab als in der Hagener Allee, der Manhagener Allee, der Hamburger Straße. Gleiches gilt für die Große Straße. Und wenn ich mal bei gutem Wetter draußen vor einer Bäckereien meinen Cappuccino genieße, ärgere ich mich nicht über vorbeifahrende Autos. Im Gegenteil: Ich schwelge in Erinnerungen an Italienurlaube – an belebte Plätze in Rom, Mailand, Neapel, an die ungezählten kleinen Cafés, die vorbeiziehenden Menschen – und den brodelnden Straßenverkehr.
Der Autor Henrik Bagdassarian ist Sportreporter