Gastronomen eröffnen neue Restaurants, bauen um und planen weitere Projekte. Das kulinarische Angebot wächst. Die Ladenflächen im Erdgeschoss des CCA stehen aber weiterhin leer.

Ahrensburg. Neue Konzepte, neue Inhaber, neue Restaurants: In die Ahrensburger Gastronomiebranche kommt wieder Bewegung. Mehrere Gaststätten haben neu eröffnet, andere befinden sich noch in Planung. „Ahrensburg ist gastronomisch ein lebendiges Pflaster“, sagt Axel Strehl, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). „Es gibt hier ein sehr breit gefächertes Angebot von italienischer bis hin zu gutbürgerlicher Küche, und es kommen immer wieder neue Gaststätten dazu.“

Neu eröffnet hat zum Beispiel das Barbecue House Sude mit acht Angestellten an der Hagener Allee. Mitte 2014 hatte das Restaurant unter dem Namen Köz seinen Betrieb aufgenommen. Nachdem einer der ursprünglichen Geschäftspartner ein anderes Projekt übernommen hatte, ließen die jetzigen Betreiber, Duran Cocelli und die Brüder Ertan und Berkant Küflü, das Restaurant umbauen. Zudem wurde das Speisenangebot unter anderem um Schnitzel und Döner erweitert. „Wir wollen auch unseren Außerhausverkauf verstärken“, sagt Berkant Küflü. „Dazu bauen wir an der Seite das Fenster zu einem Außentresen um, damit unsere Kunden bequem von der Straße aus bestellen können.“

Laut Küflü füllt das Sude in Ahrensburg eine Marktlücke: „Ein Barbecue House hat hier gefehlt“, sagt der Gastronom. „Deshalb war die Nachfrage von Anfang an sehr groß. Mit der Neueröffnung wollen wir noch mehr Gäste ansprechen.“ Relativ neu ist auch das Restaurant Einstein an der Neuen Straße in Ahrensburg. Die Filiale gehört zur Einstein-Kette, die mehrere Restaurants in Hamburg und Schleswig-Holstein betreibt. In Ahrensburg versorgen elf Angestellte die Gäste mit gemischter internationaler Küche, darunter Pasta, Pizza und Steak.

Maid Zahirovic ist Betriebsleiter des Restaurants. Seine Bilanz nach den ersten drei Monaten fällt positiv aus: „Ich bin sehr zufrieden damit, wie das Restaurant angenommen wird, vor allem im Dezember hatten wir sehr viele Gäste“, sagt Zahirovic. „Jetzt im Januar ist etwas weniger los, aber das ist der Jahreszeit geschuldet.“ In Zukunft will der Betriebsleiter das „Einstein““ auch als Bar etablieren und stärker ein jugendliches Publikum ansprechen.

Ein bereits bewährtes Konzept führen die Gastwirte Jatinder Nagra und Emman Uppel mit der Osteria in der Großen Straße fort. Im vergangenen Jahr übernahmen die beiden Geschäftspartner das italienische Restaurant und eröffneten es nach einer Komplettrenovierung Ende November neu. Auch sie sind mit dem bisherigen Geschäft zufrieden: „Viele Stammgäste von früher kommen weiterhin gern zu uns “, sagt Nagra, der bereits viele Jahre in der Osteria als Angestellter gearbeitet hatte. „Wir haben eine neue Speisekarte, aber es gibt auch altbekannte Gerichte.“ Die beiden Geschäftsführer kochen und servieren selbst und werden dabei von einem Kellner und einer Küchenhilfe unterstützt.

Noch mitten in der Planung ihrer neuen Gaststätte sind die Brüder Özcan und Önay Songur, die früheren Betreiber des Zeitlos an der Hamburger Straße. Zu Beginn dieses Jahres haben sie das Café an der Rathausstraße/Ecke Große Straße übernommen. „Wir durchdenken gerade verschiedene Konzepte für ein neues Café oder eine Bar“, sagt Özcan Songur. „Im Moment ist es noch völlig offen, wofür wir uns entscheiden.“ Offen ist auch, was für ein Gastronomiebetrieb in den Neubau an der Hamburger Straße auf dem Grundstück des ehemaligen Zeitlos einzieht, wo die Softwarefirma WMD ihre neue Firmenzentrale einrichtet.

Von einer Neueröffnung im Erdgeschoss des City Center Ahrensburg träumt Centermanager Erich Lawrenz seit Langem vergebens. Seit eineinhalb Jahren stehen die ehemaligen Ladenflächen von Fisch Schloh im Einkaufszentrum leer. Diverse Versuche von Lawrenz, dem Eigentümer neue Mieter schmackhaft zu machen, scheiterten bisher. Offenbar verzichtet dieser lieber auf Einnahmen, als den Interessenten beim Mietzins entgegenzukommen. Die Folge: Tristesse am Entree des CCA an der Großen Straße. Und an kalten Tagen verkommt der Eingang inzwischen hin und wieder sogar zu einem Unterstand für eine kleine Trinkerszene, die sich dort vor Wind und Regen schützt. Erich Lawrenz sagt auf Anfrage des Abendblattes: „Auch ich bin genervt, dass das Ganze so lange dauert, und habe vollstes Verständnis für den Unmut vieler Kunden. Aber ich bin guter Hoffnung, dass mit dem Wechsel des Verwalters zu Jahresbeginn jetzt frischer Wind in die Sache kommt. Die Firma Orangefield aus Soest hat eine eigene Abteilung, die sich mit Leerständen in großen Objekten beschäftigt. Ich hoffe, dass wir bald eine Lösung gefunden haben.“