Noch fehlt ein Vertrag, der die Zusammenarbeit mit der LungenClinic regelt. Der Verein zum Erhalt des Beckens und auch die VHS, die Schwimmkurse gibt, möchte Sicherheit und eine dauerhafte Lösung.

Großhansdorf. Sie sitzen auf dem Geld. Und würden es gern loswerden. Für den guten Zweck. „Wir dürfen ja keine Gewinne machen“, sagt Ingrid Pollmann, Sprecherin des Fördervereins zum Erhalt des Bewegungsbades in der LungenClinic Großhansdorf (FBLG). So lang der Name, so verwickelt die Situation fast vier Monate nach Vereinsgründung. Die erste Bilanz fällt daher verhalten aus. Denn noch immer ist zwischen Förderverein und Klinik kein Vertrag geschlossen.

Das heißt: Die Zukunft des Bades ist nach wie vor nicht endgültig gesichert. Und es heißt außerdem: Weil das Regelwerk eines Vertrages fehlt, kann das Geld nicht abfließen und der Klinik überwiesen werden. Das wäre jedoch dringend erforderlich. Erstens, um das Defizit von rund 100.000 Euro zu reduzieren, das der LungenClinic alljährlich durch den Betrieb des Bewegungsbades entsteht. Und zweitens, weil der Zugriff des Fiskus’ droht und der Verein steuerpflichtig werden könnte. Das wäre ein herber Schlag für die aktiven Großhansdorfer, die sich ehrenamtlich für den Erhalt des Bades einsetzen.

Auch die Spender und die rund 130 Mitglieder dürfte dieses Szenario verärgern. Wollen sie doch, dass ihre Spenden und Beiträge in voller Höhe dem Vereinszweck dienen. „Spätestens zum Ende dieses Geschäftsjahres muss das Geld für den gemeinnützigen Zweck abgeflossen sein“, sagt Kassenwart Kurt Redeker. „Sonst wird es als Einnahme gewertet. Dann werden Steuern fällig.“

Zurzeit verfügt der Verein über 18.550 Euro. Die Summe setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen von 3650 Euro, aus Spenden von 2900 Euro und aus Zuschüssen von 12.000 Euro zusammen, die Großhansdorf und Siek beigesteuert haben. Dieses Jahr kommen von Großhansdorf noch einmal 10.000 Euro und von Siek 9500 Euro dazu. Redeker: „Dann haben wir 38.050 Euro auf dem Konto.“ Nur wohin damit?

„Das Problem ist ein Passus in der Satzung des Fördervereins“, sagt der Kaufmännische Geschäftsführer der LungenClinic, Wolfgang Gerckens. Der steuerbegünstigte Zweckbetrieb des Vereins und die Satzung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs der Klinik müssten kompatibel gemacht werden. „Die Änderung wäre nur eine Formalie“, sagt Gerckens. Die Mitgliederversammlung müsste darüber entscheiden. „Dann würde der Eintrag der geänderten Satzung ins Vereinsregister folgen. Und dann könnten wir auch den Vertrag aufsetzen“, sagt Gerckens. Einen Vorentwurf gebe es bereits. Es gelte nur noch Details zu regeln. „Zum Beispiel, wie die Abrechnungen erfolgen sollen“, sagt der Kaufmännische Geschäftsführer des Krankenhauses. „Ich könnte ich mir vorstellen, dass die Sache in zwei Monaten geregelt ist.“

Bürgermeister will Verein und Klinik an einen Tisch bringen

Der Kassenwart des Vereins hört das gern, ist aber etwas verwundert. „Wir haben gedacht, dass eventuell die Satzung der Klinik geändert werden müsste“, sagt Kurt Redeker. „So hatten es uns die Steuerberater mitgeteilt.“

„Das geht auf keinen Fall“, entgegnet der Kaufmännische Geschäftsführer. „Der Träger der Lungenklinik ist die Deutsche Rentenversicherung.“ Das Krankenhaus könne die Satzung nicht für das Bewegungsbad ändern. So laute auch die jetzt vorliegende Einschätzung des Finanzamtes.

„Gut“, sagt Kassenwart Kurt Redeker. „Das wäre auch kein Problem.“ Hauptsache, es gehe voran. Denn die Situation stifte Verwirrung. So sind schon für den Verein gedachte Spenden zuerst auf dem Konto der Volkshochschule (VHS) gelandet, da VHS wie die Familienbildungsstätte Kurse im Bewegungsbad anbieten. „Wir nehmen Anmeldungen für private Gruppen entgegen“, sagt die Vereinssprecherin Ingrid Pollmann. „Auch in den Ferien, um die Belegung des Bades in dieser Zeit zu verbessern.“ Wer Interesse hat, kann Hella Diekow unter Telefon 04102/626 87 anrufen.

„Unser erstes Ziel ist erreicht, das Bad wurde nicht zum 1. Juli 2014 geschlossen“, sagt Ingrid Pollmann. „Aber die VHS und auch wir brauchen Sicherheit.“ Bürgermeister Janhinnerk Voß bemüht sich jetzt um einen Termin mit Vertretern des Vereins und der Klinik. Die Zeichen sind positiv. Klinik-Geschäftsführer Gerckens: „Wir wollen, dass das Bad dauerhaft erhalten bleibt.“