Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte bei Ihnen vor der Haustür? Das Abendblatt gibt einen Überblick für die Ämter Siek und Trittau.
Siek/Trittau. Spannend wird es 2015 in Trittau: Das Freibad ist wegen hoher Sanierungskosten in Gefahr, und das scheinbar sichere Einkaufszentrum auf dem Schützenplatz steht vor dem Aus.
Eine lange Debatte wird voraussichtlich auch in Großensee weitergeführt: Nachdem Hamburg den See entgegen bisheriger Planung doch nicht verkaufen will, strebt die Gemeinde einen langfristigen Pachtvertrag an.
Für das Amt Siek geht es ab Januar vor allem darum, als Mitglied der Aktivregion Sieker Land Sachsenwald neue Ideen mithilfe von EU-Fördergeld umsetzen zu können. Gleich mehrere Kommunen konzentrieren sich im kommenden Jahr auf die Aufrüstung ihrer Feuerwehren.
Unternehmen stellt Markant-Projekt auf Schützenplatz in Trittau infrage
Was wird mit dem Trittauer Schützenplatz passieren? Dass dort das Unternehmen Bartels-Langness einen Markant-Markt errichten wollte, schien nach jahrelanger Diskussion sicher. Auch Aldi sollte einziehen. Doch jetzt hat die Firma das 9,5-Millionen-Euro-Projekt infrage gestellt. Der Grund: Direkt nebenan, auf dem ehemaligen Meierei-Gelände, plant der Unternehmer Günter Süllau einen Edeka-Neubau. Markant wirft den Gemeindevertretern vor, damit eine zu große Konkurrenzsituation zu schaffen.
Dem Schönaubad droht wegen teurer Sanierung die Schließung
Eine zukunftsweisende Entscheidung müssen die Trittauer auch fürs Freibad treffen. Wie ein Gutachten gezeigt hat, ist eine Komplettsanierung nötig. Diese könnte nach ersten Schätzungen bis zu 1,2 Millionen Euro kosten. Da die Folie in dem großen Schwimmbecken porös ist, gehen täglich bis zu 25 Kubikmeter Wasser verloren. Die Politik hat für eine provisorische Reparatur zunächst 10.000 Euro im Haushalt bereitgestellt. So soll der Betrieb in der Badesaison 2015 gewährleistet werden. An der Entscheidung, ob die Komplettsanierung finanziert werden kann oder ob das Bad möglicherweise geschlossen werden muss, sollen auch die Bürger beteiligt werden. Eine Debatte darüber soll im Frühjahr beginnen.
Lütjensee prüft Pläne für gemeinsamen Bauhof mit Trittau
Die Beteiligung der Gemeinde Lütjensee an dem gemeinsamen Bauhof mit Trittau steht auf der Kippe. Der neue Bauhof an der Carl-Zeiss-Straße in Trittau, den beide Kommunen gemeinsam nutzen wollten, wird rund 270.000 Euro teurer als geplant. Da die zu bebauende Fläche von zunächst veranschlagten 390 auf 537 Quadratmeter gestiegen kosten, soll das Projekt jetzt statt 1,7 Millionen fast zwei Millionen Euro kosten. Auf Lütjensee würde dabei ein Anteil von 540.000 Euro abfallen, der der Gemeinde eigentlich zu hoch ist. Die Lütjenseer wollen nun prüfen, ob Einsparungen möglich sind oder doch ein eigener Bauhof sinnvoll erscheint. Im Januar könnte diesbezüglich eine Entscheidung fallen.
Kulturzentrum Wassermühle steht unter neuer Leitung
Die Neubesetzung eines wichtigen Postens könnte Veränderungen nach Trittau bringen: Nachdem Oliver Mesch Bürgermeister geworden ist, wird sich 2015 zeigen, was sein Nachfolger als Trittauer Amtsarchivar und Geschäftsführer der Wassermühle vorhat.
Amt Siek wird Teil der Aktivregion Sieker Land Sachsenwald
Das Amt Siek tritt mit seinen Gemeinden zum Januar der neu gegründeten Aktivregion Sieker Land Sachsenwald bei und will sich damit EU-Fördergeld sichern. Zum Jahresende muss das Amt aus seiner bisherigen Aktivregion Holsteins Herz aussteigen. Hintergrund ist der Austritt des Amtes Oldesloe-Land, der dafür gesorgt hat, dass Holsteins Herz nicht mehr das geforderte geografisch zusammenhängende Gebiet umfasst. An der neuen Aktivregion Sieker Land Sachsenwald sind auch Reinbek, Glinde, Oststeinbek und Barsbüttel beteiligt. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, sich Projekte zur Unterstützung des ländlichen Raumes von der EU mit 80 Prozent fördern zu lassen.
Restaurant am Großensee startet mit neuem Pächter
In der Gemeinde Großensee geht es um ihr Herzstück, den Großensee. Nachdem der bisherige Restaurant-Pächter und Freibadbetreiber Felix Schickler den Betrieb nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Gemeinde aufgegeben hatte, wird im ehemaligen Restaurant Südstrand im kommenden Jahr italienische Küche angeboten. Unklar ist aber weiterhin, was mit dem Großensee selbst passieren wird: Nachdem die Stadt Hamburg als Eigentümerin erfolglos versucht hat, das Gewässer für mindestens 1,15 Millionen Euro zu versteigern, muss die Gemeinde nun mit der Finanzbehörde über den ausgelaufenen Pachtvertrag verhandeln.
Feuerwehr Hoisdorf wird 125 und bekommt neues Gerätehaus
In Hoisdorf entsteht für 1,8 Millionen Euro ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Erdarbeiten auf dem Gelände gegenüber des aktuellen Gebäudes an der Straße Krütz, das schon vor Jahren zu klein geworden ist, haben bereits begonnen. In den neuen Räumen wird auch der Musikzug untergebracht. Die Hoisdorfer Feuerwehr wird im kommenden Jahr außerdem 125 Jahre alt. Zum Jubiläum wird auch eine Jugendwehr gegründet.
Feuerwehr in Braak baut Gebäude für neues Fahrzeug um
Auch in Braak geht es um die Feuerwehr: Dort wird die Wache umgebaut. Hintergrund ist die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs LF 20 für 350.000 Euro. Das alte Gebäude ist für das Fahrzeug nicht hoch genug. Daher wird die Einfahrt um 30 Zentimeter vergrößert. Die Braaker Wehr muss vor allem aufrüsten, weil in ihr Versorgungsgebiet nun weitere gewerbliche Betriebe fallen. Im September hatte ein Sarglager im Gewerbegebiet gebrannt.
Gemeinde Stapelfeld plant Neubau der Grundschule
Die Grundschule Stapelfeld könnte neu gebaut werden. Standort soll ein gemeindeeigenes Grundstück an der Straße Groot Redder werden. Die Idee hatte Olaf Beber, Bürgermeister der Gemeinde Brunsbek und Mitglied des Schulverbandes, ins Spiel gebracht. Ein Neubau, der der aktuellen Fläche von 1965 Quadratmetern entspricht, könnte nach ersten Berechnungen der Verwaltung etwa 4,9 Millionen Euro kosten. Wird die Schule nicht neu gebaut, muss das alte Gebäude saniert werden.
Grande will über Zweckverband Sandesneben Trinkwasser beziehen
In Grande wird das Thema des Jahres die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung sein. Bislang versorgt die Gemeinde alle Haushalte selbst, indem sie Wasser aus zwei Tiefbrunnen fördert. Die 38 Jahre alte Anlage weist jedoch erhebliche Mängel auf. Die Gemeinde hofft, sich an den Zweckverband Wasserversorgung Sandesneben anzuschließen. Der Zweckverband Obere Bille führt die Verhandlungen. „Wir favorisieren einen Anschluss an Kuddewörde. Von der dortigen Anlage trennen uns nur 220 Meter“, sagt Grandes Bürgermeister Heinz Hoch. Die Kosten, die laut Horch „locker 100.000 Euro“ betragen, seien bereits seit 2013 im Etat eingestellt.