Wer Müll trennt, spart Geld. Das war die einfache Formel, mit der die Abfallwirtschaft Südholstein ihr 2014 eingeführtes Tarifkonzept bewarb. Jetzt zeigt sich: Die Strategie geht auf.
„Einfach hin + weg“: ein Werbespruch der für den Kreis Stormarn zuständigen Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH). Sie ist zuständig für Müll in all seinen Facetten, und davon gibt es viele: Müllabfuhr, Mülltrennung, Mülltarife und so weiter und so fort. Irgendwie hängen sie alle miteinander zusammen. Aber „einfach“, wie der Werbeslogan suggeriert, ist hier gar nichts: Es bedarf jährlich eines 82-seitigen Hefts namens Abfallfibel, um Müll in all seinen Facetten zu erklären.
Es mag nicht schwer sein, spannendere Lektüre zu finden. Aber das Studium der Fibel lohnt sich, es zahlt sich im Wortsinn aus. Mülltrennung ist das Stichwort – ein Thema, das hierzulande sehr ernst genommen wird und das schon mal geeignet erscheint, dass sich Bürger erzogen fühlen. Die AWSH hat hier aber einen guten Ton getroffen. Statt auf Erziehung setzt sie auf Einsicht, statt Strafe steht Belohnung im Mittelpunkt. Wer seinen Müll gut trennt, zahlt weniger. Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll.
Mag zu Beginn dieses Jahres noch eine gewisse Skepsis dem neuen, gerade eingeführten Tarifsystem gegenüber bestanden haben, das genau diese Intention verfolgt, so dürften die letzten Kritiker mittlerweile verstummt sein. Stormarner trennen nachweislich besser, sie sparen dadurch zwangsläufig bares Geld, und als Belohnung sinken die Tarife für alle abermals.
So macht Mülltrennung Spaß. Da kann der Stormarner getrost mal hin und weg sein von der AWSH...