Reinbeks Politiker, zumindest die Mehrheit von ihnen, haben den Rat der Fachaufsicht bei der Standortsuche schon einmal ignoriert. Diesmal wäre es angebracht gewesen, der Empfehlung des Kreises zu folgen.
Reinbek hat mit rund 26 Millionen Euro den höchsten Schuldenstand im Kreis. Dass die Politiker nicht unnötig Geld aus dem Fenster schmeißen wollen, ist einleuchtend. Es ist ihre Pflicht, jede Ausgabe genau unter die Lupe zu nehmen. Beim Thema Sicherheit der Bürger sollten sie es mit dem Sparwillen aber nicht übertreiben. Umgemünzt auf die Alt-Reinbeker Feuerwehr heißt das: Die geplante Wache am Mühlenredder muss den Kameraden optimale Arbeitsbedingungen bieten und sollte so ausgestattet sein, wie es die Bedarfsermittlung ergeben hat.
Auch die Fachaufsicht des Kreises war in diesem Prozess involviert. Die Experten haben klar definiert, wie die optimale Lösung auszusehen hat – und eigentlich schien alles in Butter zu sein, diesen Eindruck hatten nicht nur die Kameraden. Jetzt hat der Feuerwehrausschuss den Plan abgespeckt, ohne zu wissen, ob man die 1A-Variante nicht doch für die einkalkulierten fünf Millionen Euro Baukosten bekommt. Man hätte sich mehr Optionen offenhalten müssen. Genau diese Möglichkeit bietet der Architektenwettbewerb, den die Stadt durchführt.
Reinbeks Politiker, zumindest die Mehrheit von ihnen, haben den Rat der Fachaufsicht bei der Standortsuche schon einmal ignoriert – und dann doch den Kürzeren gezogen. Diesmal wäre es angebracht gewesen, der Empfehlung des Kreises zu folgen. Am falschen Ende sollte Reinbek nicht sparen.