Die Strategie von Ministerium und Netzbetreiber, den Netzausbau in einem offenen Dialog mit den Bürgern der betroffenen Gemeinden zu gestalten, ist sehr begrüßenswert und führt zu mehr Akzeptanz.
Der Netzausbau ist politisch gewollt und gesetzlich verankert. Die Ostküstenleitung wird also kaum jemand verhindern können. Das heißt aber nicht, dass man die Menschen deswegen bei der Planung einfach übergehen könnte. Es gibt schließlich beeindruckende Beispiele, die in den vergangenen Jahren gezeigt haben, wie schief das bei Großprojekten gehen kann – etwa Stuttgart 21.
Es ist ja nicht so, dass die Bewohner der betroffenen Gebiete nicht auch gute Argumente gegen den Bau der Leitungen in ihrer Nähe hätten, die über ihre persönlichen Befindlichkeiten hinausgehen. Wertvolle Informationen über die Regionen, die den Bau letztlich erleichtern können, kann der Netzbetreiber Tennet nur über das Gespräch mit ihnen bekommen.
Daher ist die Strategie von Ministerium und Netzbetreiber, den Planungsprozess möglichst transparent und in Zusammenarbeit mit den Bürgern zu gestalten, sehr begrüßenswert. Das zeigt auch, dass die Menschen ernst genommen und ihre Bedürfnisse respektiert werden.
Auch wenn schlussendlich nicht alle Wünsche berücksichtigt werden können, wird durch die Vorgehensweise die Akzeptanz des Projektes erhöht, weil die Betroffenen ein echtes Mitspracherecht haben und nicht das Gefühl, dass sie getäuscht wurden. Ein offener und transparenter Dialog – das zeigt auch die Erfahrung des Netzbetreibers Tennet – kann also schon die halbe Miete sein.