In Ahrensburg stellten sich Propst und Pröpstin den Fragen der Gemeindemitglieder. Die Kirche will aus dem Missbrauchsskandal und dem nun vorliegenden Bericht lernen.
Ahrensburg. Dass sich die Kirche, vertreten durch Propst und Pröpstin, den Fragen der Ahrensburger stellt, ist ein Schritt auf dem Weg in die richtige Richtung. Ein Schritt zu mehr Offenheit und Transparenz. Dass an diesem Informationsabend eine neutrale Person fehlte, verwundert. In dem Bericht über die Missbrauchsfälle empfiehlt die Kommission eindeutig, dass bei solchen Veranstaltungen immer ein Außenstehender anwesend sein sollte. Dass die Kirchenleitung davon spricht, aus dem Bericht lernen zu wollen, ist die eine Sache. Dass diesen Worten und dem Willen auch Taten folgen, muss sie nun beweisen.
Fakt ist, dass viele Ahrensburger ein gestörtes Verhältnis zur Kirche haben. Vertrauensbruch, Vertuschung, Streit, Unruhe – das sind Schlagworte, die mit Kirche in Verbindung gebracht werden. Das Vertrauen muss neu aufgebaut werden. Das ist ein langer Weg. Ein Weg, der sich nicht durch pure Diskussion beschreiten lässt. Die Kirche muss zeigen, dass ihnen die Menschen am Herzen liegen. Dass es ihnen nicht nur um den Schutz ihrer Institution geht, sondern um die einzelnen Gemeindemitglieder.
Dass während der gesamten zwei Stunden nicht einmal die Worte Glaube, Bibel oder Christ fielen, dafür aber immer wieder von Institution, Organisation und Strukturen die Rede war, lässt ahnen, dass diese Denkweise noch gelernt werden muss. Die Pröpste betonen, auf dem Weg zu sein, nach vorn schauen zu wollen. Jetzt müssen konkrete Schritte getan werden.
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