Der Oldesloer Carsten Stock kandidiert nach heftigen Vorwürfen aus Reihen der Politik nicht erneut. Interessenten für das Ehrenamt können sich bis 24. Oktober beim Kreis bewerben.

Bad Oldesloe. Der Kreis Stormarn sucht nach nur einer Amtszeit schon wieder einen neuen ehrenamtlichen Kinderbeauftragten. Laut Beschluss der Politiker im Jugendhilfeausschuss ist die Stelle ausgeschrieben worden. Carsten Stock, Bäcker aus Bad Oldesloe, tritt nach heftiger Kritik der Parteien nicht erneut an. Interessenten können sich bis 24. Oktober bei der Kreisverwaltung bewerben. Für Projekte stehen jährlich rund 10.000 Euro zur Verfügung.

Von Anfang an wehte Carsten Stock Gegenwind aus Reihen der Kreistagsabgeordneten ins Gesicht. Der zweifache Vater war im Juni 2012 nur gewählt worden, weil sich die CDU in der Abstimmung enthalten hatte. SPD, Grüne und Linke votierten für ihn, die FDP dagegen. Zweifel gab es vor allem daran, dass Stock die Doppelaufgabe als SPD-Ortsvereinsvorsitzender in seiner Heimatstadt und Kinderbeauftragter zeitlich würde meistern können. Im März dieses Jahres hatte Stock den Parteivorsitz abgegeben.

Trotz aller Vorbehalte ging Stock voller Euphorie an die Arbeit. „Ich hoffe, dass ich, wenn ich mich in zwei Jahren wieder wählen lassen möchte, mit meiner Arbeit auch die FDP überzeugt habe und sie mir ihre Stimmen gibt“, sagte er damals. So weit wird es nun nicht mehr kommen.

Bei der Kreistagssitzung im Juni eskalierte die Lage. Nach dem Tätigkeitsbericht von Stock meinte die CDU-Abgeordnete Ulrike Stentzler, dass sich der Kinderbeauftragte als „Sprachrohr der Eltern gegen die Politik“ habe benutzen lassen. FDP-Sprecher Thomas Bellizzi bemängelte, dass Stock nicht zu Sitzungen gekommen sei und so die Politiker nicht über seine Arbeit informiere. Und aus Reihen seiner SPD kam der Vorwurf, er vertrete die Interessen der Eltern und nicht die der Kinder. Für die Grünen kam die Kritik einer „öffentlichen Hinrichtung“ gleich.