Genervte Anwohner, die nach Jugendpartys im Holzhaus Krabbenkamp regelmäßig leere Alkoholflaschen in ihren Gärten fanden. Die Stadt hat jetzt reagiert und verbietet die Feiern. Das ist überfällig.

Reinbek. Auch das Delegieren muss gelernt sein. Das gilt nicht nur für Chefs von Unternehmen, die Verantwortung für das große Ganze tragen, sondern auch für die Reinbeker Verwaltung. Sie hatte bereits vor Jahren eine ehrenamtlich tätige Initiative mit der Vermietung der Begegnungsstätte Holzhaus im Ortsteil Krabbenkamp beauftragt. Eine Räumlichkeit, die von den Bürgern individuell genutzt wird: für Kindergeburtstage, Stadtteilfeste, Ferienaktionen – und auch Jugendpartys am Wochenende, die Anwohnern so manch schlaflose Nacht bereitet haben.

Dass sich die Bürger über einen erhöhten Lärmpegel beschweren, kann schon mal vorkommen. Hier sollte das Motto „einmal ist keinmal“ gelten. Es darf nur nicht der Regelfall werden. Inakzeptabel wird es allerdings, wenn 150 statt der erlaubten 25 Jugendlichen das Holzhaus bevölkern und nach ausgiebigem Alkoholkonsum die Vorgärten der Anwohner mit leeren Flaschen verschmutzen.

So löblich das Engagement der Initiative auch ist, ihre Kontrollmechanismen, sofern sie überhaupt vorhanden waren, haben nicht gegriffen. Und eigentlich kann man von den Mitgliedern auch nicht verlangen, den Babysitter für Heranwachsende zu spielen. Hier ist die Stadt als Eigentümer des Holzhauses gefragt. Sie hätte den Anwohnern früher Gehör schenken und die Veranstaltungen kontrollieren müssen. Dass sie jetzt reagiert und dort Jugendpartys verbietet, ist nach den Geschehnissen überfällig.