Parteien und die Glinder Bürgerinitiative gegen rechts machen am 20. September mobil gegen den Thor-Steinar-Laden. Auf einer Kundgebung vor dem Geschäft wird auch Bürgermeister Rainhard Zug sprechen.

Glinde. Die Glinder Bürgerinitiative gegen rechts lässt nichts unversucht, um den Thor-Steinar-Laden zur Aufgabe zu bewegen. Seit drei Jahren wird am Glinder Berg Kleidung verkauft, die bei Neonazis beliebt ist. Hunderte Mahnwachen haben Mitglieder der Initiative seitdem vor dem Geschäft gehalten – und zahlreiche Aktionen gestartet, um zu zeigen, dass braunes Gedankengut in der Stadt keine Chance hat. Am Sonnabend, 20. September, veranstaltet die Initiative mit den Glinder Parteien eine Demonstration. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr in der Markt-Passage mit Ziel Glinder Berg.

Dort ist eine Kundgebung geplant, auf der Bürgermeister Rainhard Zug sprechen wird. Zudem wird die Musikgruppe um Peter Gutzeit spielen, die mit Folk und Country-Musik sowie Liedern gegen Rechts bekannt geworden ist. Dazu gibt es Würstchen vom Grill und Getränke. Die Moschee-Gemeinde spendiert Kuchen und orientalische Süßigkeiten. Für Spaß soll eine Mitmach-Aktion sorgen, bei der Umzugskartons vor den Laden gestellt werden, um Hilfe für den Auszug anzubieten. Auf Stellwänden werden die Veranstalter zeigen, wie sie sich die Nutzung der Räumlichkeiten vorstellen: als Café.

„Dass der Widerstand auch drei Jahre nach Eröffnung des Geschäfts nötig ist, zeigt die Tatsache, dass in Glinde vermehrt Schmierereien mit rechtsextremem Hintergrund zu sehen sind. Auch die Anschläge auf ein Geschäft in der Mühlenstraße lassen politische Motive vermuten. Denn der Betreiber ist ein Sprecher der Bürgerinitiative gegen rechts“, sagt Jan Schwartz, Stadtvertreter der Grünen.

Die Initiative Glinde gegen rechts hat für ihr Engagement bereits Auszeichnungen erhalten. Im vergangenen Jahr bekam sie den Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee sowie den Olof-Palme-Friedenspreis der Stormarner SPD.