Indonesische Mädchen dürfen nicht nach Deutschland einreisen. Botschaft hat Vorbehalte, das Visum zu genehmigen. Ausländerbehörde des Kreises Stormarn wartet nun auf Zeichen aus Kiel.
Trittau. Die indonesischen Mädchen Meisy Jolly Lee und Maziyyah Nadhir, deren Visumsantrag kürzlich in Bad Oldesloe und Kiel verhandelt wurde (wir berichteten), können noch nicht nach Deutschland einreisen. Nachdem die Ausländerbehörde Stormarn und das schleswig-holsteinische Innenministerium grünes Licht gegeben haben, hegt die Botschaft nun Vorbehalte, die Einreiserlaubnis zu erteilen. „Weil die Botschaft Bedenken geäußert hat, würden wir nun gerne das interne Schreiben des Innenministeriums mit dessen positiver Stellungnahme zu den Visumsanträgen an sie schicken“, sagt Kreisverwaltungsdirektorin Anja Kühl. Bisher habe der Kreis noch keine Antwort vom Ministerium erhalten.
„Am Dienstag vergangener Woche habe ich den Kreis über die Situation informiert. Ich verstehe nicht, warum sich bis heute niemand im Ministerium dazu äußern konnte“, sagt Sabina Persson. Die Jugendwartin der Badmintonsparte beim TSV Trittau wird die beiden Mädchen zusammen mit ihrem Mann Kim bei sich zu Hause aufnehmen und auch für alle Kosten des Aufenthaltes aufkommen. „Die Mädchen sitzen auf gepackten Koffern. Ihr Sprachkurs hat auch schon begonnen. Jetzt verpassen sie den Anfang“, sagt Sabina Persson verärgert.
Hintergrund der Bedenken ist offenbar, dass die Ausländerbehörde des Kreises Stormarn im Vorfeld den Verdacht hatte, die Mädchen sowie auch der junge Indonesier Gustaf Mochamed Firdaus sollten nur zum professionellen Badmintonspielen im TSV Trittau einreisen.
Da Lee und Nadhir aber mit einem Sprachvisum und Firdaus als Tourist einreisen wollten, wäre ihr Aufenthalt in dem Fall illegal gewesen. Deswegen hatte die Behörde Lee und Firdaus nach einem Heimaturlaub in diesem Sommer ihre Zustimmung zur Wiedereinreise zunächst verweigert. Maziyyah Nadhir sollte erstmals zu den Perssons nach Trittau kommen, um Deutsch zu lernen und eventuell im Anschluss eine Ausbildung zu machen.
Wie berichtet, konnte der Verdacht der Ausländerbehörde aber ausgeräumt werden. Das Innenministerium hatte dem Kreis eine Stellungnahme geschickt, ihr Okay für die Einreise zu geben. Dieses Schreiben will der Kreis an die Botschaft geben. Nun scheint die Entscheidung über die Einreise an einer Reaktion des Innenministeriums zu hängen. Dort war allerdings niemand für eine Stellungnahme bis Redaktionsschluss am Mittwochabend erreichbar.
In einer Mitteilung des TSV Trittau, wo die drei Indonesier weiterhin hobbymäßig Badminton spielen sollen, heißt es dazu: „Diese drei jungen Leute sind nach Deutschland eingeladen worden, um hier die deutsche Sprache zu erlernen und die deutsche Kultur kennenzulernen. Leider entsteht der Eindruck, als wären sie hier unerwünscht.“ Andreas Willkomm, Pressewart der Badmintonsparte, fügt hinzu: „Ich habe mich jetzt erneut mit einem Brief an Innenminister Andreas Breitner gewendet, in der Hoffnung, dass die Sache schnell geklärt werden kann.“
Erfreuliche Nachrichten gibt es trotzdem. „Wir haben nun erfahren, dass Gustaf doch mit einem Touristenvisum einreisen darf“, sagt Sabina Persson. Er soll am 17. September in Trittau ankommen.