Beim sechsten Reinbeker Ausbildungsmarkt im Sachsenwald-Forum informierten sich rund 800 Jugendliche über Ausbildungsmöglichkeiten. Unter den 49 Ausstellern waren auch viele Stormarner Betriebe vertreten.
Reinbek. Beim Reinbeker Ausbildungsmarkt im Sachsenwald-Forum (Hamburger Straße 8) haben sich rund 800 Jugendliche über Ausbildungsmöglichkeiten und duale Studiengänge informiert. Viele der 49 Stände waren von Stormarner Betrieben, Filialen und Innungen aufgebaut worden. Darunter waren die Braaker Mühle, die Elektroinnung Stormarn, die Firma Rako Etiketten aus Witzhave sowie die Volksbank Stormarn.
Seit sechs Jahren veranstaltet die Stadt Reinbek zusammen mit dem Verband der Südholsteinischen Wirtschaft (VSW) die Messe. „Einige der Betriebe kamen vor ein paar Jahren auf uns zu, weil es für sie immer schwieriger wurde, Nachwuchs zu finden. Es gibt mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Das liegt vor allem am demografischen Wandel“, sagt Michael Pohle, der Beauftragte für Wirtschaftsförderung in Reinbek. Daraufhin entstand die Idee einer Ausbildungsmesse. Der VSW unterstützte die Stadt bei der Suche nach Ausstellern. „Viele Mitgliedsunternehmen des VSW sind auf dem Ausbildungsmarkt vertreten“, sagt die Geschäftsführerin Nicole Marquardsen.
Zu dem Ausbildungsmarkt luden die Veranstalter Schulen aus Reinbek, Glinde und Barsbüttel sowie aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg und Hamburg ein. „So schaffen wir eine Kommunikation zwischen der Wirtschaft und den Schulen“, sagt Pohle. Obwohl immer mehr junge Menschen ein Studium anstreben, sieht Pohle auch gute Gründe für eine Ausbildung. „Ausbildungsberufe bilden interessante und vielseitige Möglichkeiten“, sagt er, „vielleicht sogar mehr als in einem Markt, der eventuell überbesetzt ist.“
An den Informationsständen wurde den Schülern eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt: Neben Unternehmen aus dem handwerklichen, technischen, kaufmännischen sowie dem Gastronomie- und Dienstleistungsbereich waren Hochschulen und Fachhochschulen vertreten.
Mit ihrer neunten Klasse besuchte Cindy Merde den Reinbeker Ausbildungsmarkt. Die 14-Jährige geht in die Regionalschule Wentorf. Zielstrebig steuerte sie den Stand der Kunstschule Wandsbek an. „Ich interessiere mich für die Bildbearbeitung, Design und mache gern Fotos“, sagt Cindy.
Von Kartika Mähnss und Homeira Roufin wird sie über den praxisorientierten Studiengang als staatlich anerkannte Kommunikationsdesignerin informiert. Die beiden 18-Jährigen studieren selbst an der Wandsbeker Kunstschule und sind im zweiten Semester. Fünf weitere haben sie bis zu ihrem Abschluss noch vor sich.
Cindys Schulkameradin Chiara Nunes informiert sich ein paar Stände weiter über die Ausbildungen als Sozialversicherungsfachangestellte und Kauffrau für Gesundheitswesen. „Dazu ist mindestens ein sehr guter Realschulabschluss erforderlich. Außerdem sind Deutsch und Mathe wichtige Fächer. Ein gutes Englisch ist auch von Vorteil“, sagt Roman Scholle, der Bezirksgeschäftsführer der Barmer GEK in Geesthacht. Auf einen guten Abschluss möchte die 13-Jährige nun hinarbeiten.
Um ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern, hat Chiara Nunes nach ihrem Realschulabschluss bereits weitere Pläne: „Ich möchte mein Abi machen“, sagt sie. Falls es nach der Schule mit der Ausbildung bei einer Krankenversicherung nicht klappen sollte, hat die Wentorferin einen Plan B. „In dem Fall würde ich gern etwas mit Sprachen machen“, sagt Chiara.
Wischa Sandri interessiert sich vor allem für technische Berufe. Am Stand der Hauni Maschinenbau AG informiert sich der 15-Jährige über einen dualen Studiengang zum Wirtschaftsinformatiker. „Durch den Informatik-Unterricht in der Schule habe ich angefangen, mich für Technik zu interessieren“, sagt Wischa. In den vergangenen Monaten informierte er sich auf Internetseiten über Ausbildungsmöglichkeiten.
Mit seinen Klassenkameraden aus dem zehnten Jahrgang der Hamburger Stadtteilschule Lohbrügge erhält Wischa nun vor Ort Informationen. Während der dreieinhalbjährigen Ausbildung bei Hauni machen die jungen Leute auch an der Nordakademie einen Abschluss als Bachelor. Parallel zum Studium Geld zu verdienen, reizt Wischa: „Das wäre eine gute Möglichkeit. Ich würde gerne studieren, aber ein Studium allein zu finanzieren, ist sehr schwierig.“