Die Landesregierung möchte 122 Stellen bei der Polizei bis 2020 streichen. Dies geht auf Kosten der Sicherheit. Denn bei der Verkehrsüberwachung darf der Rotstift nicht angesetzt werden.

Ahrensburg. Tickende Zeitbomben: Immer wieder fällt dieser Begriff, wenn Polizisten übermüdete Fahrer oder völlig überladene Lastwagen aus dem Verkehr ziehen. Ein Begriff, der beschreibt, wie gefährlich es tagtäglich auf unseren Autobahnen zugeht. Deswegen darf die Politik dort nicht den Rotstift ansetzen. Sie würde an der Sicherheit sparen.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass wieder Geld in die Staatskasse fließt. Bei Gefahrgutverstößen schwanken die Bußgelder zwischen 400 und 1200 Euro. Auch der Kreis Stormarn konnte sich schon über einen Geldregen freuen. Innerhalb von drei Monaten ist mehr als eine Million Euro bei Radarkontrollen an der A 1 in die Kasse gespült worden.

Im Einsatz waren Polizisten. Baustellen seien Unfallhäufungspunkte, so die Begründung der Beamten. Auch der Kreis Stormarn hat eigene mobile Radarfallen, die an Kreis- und Landesstraßen aufgestellt werden.

Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner sieht darin eine Dopplung und somit Einsparpotenzial. Doch es bestehen durchaus Zweifel, dass diese Einschätzung richtig ist. Dass die Verwaltung an strategisch günstigen Stellen auf die Jagd nach Verkehrssündern geht, bestätigen Polizisten hinter vorgehaltener Hand.

Der Auftrag der Beamten ist es, Radargeräte an Unfallschwerpunkten, Grundschulen oder Kindergärten einzusetzen – und auf der Autobahn. Das muss so bleiben. Mit Sicherheit.