Die Bahn baut, die Fahrgäste meckern. Nicht immer ist ein hartes Urteil über die Bahn gerechtfertigt. Verbessern kann sie sich trotzdem. Und die Kunden sollten die Kirche mal im Dorf stehen lassen.

Ahrensburg. Die Bauarbeiten an den Bahnsteigen des Hamburger Hauptbahnhofs sind dringend nötig. Manche Schäden stellen sogar schon eine Stolpergefahr für die Fahrgäste dar, einzelne Abschnitte wurden abgesperrt. Daher sind die Pläne der Bahn, alle Bahnsteige in den nächsten Jahren zu sanieren, folgerichtig.

Dass es dabei zu Verspätungen und Zugausfällen kommen wird, ist unvermeidlich. Verständlicherweise nervt das vor allem diejenigen, die täglich pendeln müssen. Unverständlich ist aber, dass manche Menschen sehr hart mit der Bahn ins Gericht gehen. Die Bahn informiert nicht gut und schnell genug. Die Bahn ist immer zu spät. Die Bahn... Irgendwas ist immer. Dass sie viele Menschen jeden Tag auch pünktlich und unkompliziert an ihre Zielorte bringt, ist den meisten Nörglern entweder nicht bewusst oder nicht der Rede wert.

In diesem Fall ist Kritik an der Planung aber auch berechtigt. Es ist zwar gut, dass die Bauarbeiten in die Ferien gelegt werden. Allerdings sollten sie so koordiniert werden, dass Pendler, die zum Beispiel von oder nach Ahrensburg fahren, auf die U-Bahn ausweichen können. Doch auch auf der Linie U 1 wird gebaut. Noch bis Freitag, 25. Juli, ist die Strecke daher zwischen den Haltestellen Wandsbek-Markt und Wandsbek-Gartenstadt in beiden Richtungen gesperrt, sodass sich die Fahrtzeiten durch den Ersatzverkehr mit Bussen verlängern. Die Pendler müssen also in den sauren Apfel beißen – oder einen Last-Minute-Urlaub buchen.