Nach einer langen Diskussion stimmten die Ahrensburger Stadtverordneten für den Abberufungsantrag der Grünen. Vorab hatte sich Susanne Philipp mit einem Bauprojekt um ein städtisches Grundstück beworben.
Ahrensburg. Nach längerer Diskussion ist die Erste stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Ahrensburg abberufen worden. Das haben die Stadtverordneten am Montagabend bei ihrer Sitzung mit einer Mehrheit von 18 Stimmen entschieden. Dagegen stimmten 13 Abgeordnete: die Parteikollegen der CDU-Frau und die Abgeordneten der FDP.
Den Antrag zur Abberufung der stellvertretenden Bürgermeisterin hatte die Fraktion der Grünen gestellt. In dem Antrag wird die Befürchtung geäußert, dass es zu einer „Verquickung von Amt und Tätigkeit“ kommen könnte. Hintergrund: Mit ihrem Unternehmen P & B Bau Consulting hatte Philipp einen Entwurf für die Bebauung des städtischen Grundstücks Alte Reitbahn vorgelegt, sich jedoch nach „massiven Angriffen“ davon zurückgezogen und auch ihren Sitz im Bauausschuss der Stadt niedergelegt. Als stellvertretende Bürgermeisterin hätte sie theoretisch aber weiterhin Zugang zu internen Informationen der Verwaltung. Tobias Koch, Fraktionschef der CDU sagte dazu: „Susanne Philipp hat ihre Position nie missbraucht, der Antrag gleicht einer Vorverurteilung.“ Dem widersprach Christian Schubbert-von Hobe (Grüne): „Wir wollen Susanne Philipp nicht diskreditieren, sondern sie lediglich davor bewahren, dass sie in eine Situation kommt, die sie in Verlegenheit bringt.
Susanne Philipp ist seit 16 Jahren ehrenamtliche Politikerin in Ahrensburg, genauso lange sitzt sie in der Stadtverordnetenversammlung. Drei Amtszeiten lang war sie zudem Erste stellvertretende Bürgermeisterin der Schlossstadt. Eine Zusammenarbeit, die der hauptamtliche Bürgermeister, Michael Sarach, als „sehr gut, fachlich wie menschlich“ bezeichnet.