Inklusion ist ein politisch wertvoller Ansatz, fast so etwas wie die Vision einer besseren Welt. Aber es geht nicht um Ideologie, sondern um das Wohl der Schwächsten in unserer Gesellschaft.

Ahrensburg. Inklusion ist eine schöne Sache – wenn sie funktioniert. Das ist mit allen Dingen so. Aber dieser Fall ist besonders. Hier geht es nicht um einen Versuch, der ruhig mal scheitern darf. Hier geht es um die Schwächsten in unserer Gesellschaft: um Kinder, die behindert sind. Wenn wir wollen, dass sie in unserer Hochleistungsgesellschaft irgendwie mithalten können oder zumindest wahrgenommen werden, dann geht das nicht nebenbei, ungeordnet oder gar fahrlässig.

Inklusion ist Teilhabe an Bildung. Ist mehr Gerechtigkeit. Ist mehr Menschlichkeit. Dass sich die Landesregierung dieses hochgesteckte Ziel auf ihre Fahnen geschrieben hat, ist ein politisch wertvoller Ansatz, fast so etwas wie die Vision von einer besseren Welt. Die Wirklichkeit ist davon noch weit entfernt. Es fehlt an Lehrern und Ausstattung. Und um Schulbegleiter müssen verzweifelte Eltern kämpfen. Das ist entwürdigend und unfassbar: Die Inklusion wollen und sich dann streiten, wer bezahlt.

Das muss vorher geklärt werden. Stattdessen werden schon mal Förderzentren geschlossen, während in den Regelschulen behinderte Kinder abgewiesen werden, weil unter den Bedingungen gefahrlose Betreuung nicht garantiert werden kann. Was kann denn garantiert werden? Dass Geld fehlt und behinderte Kinder leer ausgehen? Inklusion kritisch zu sehen, ist keine Frage der bildungspolitischen Ideologie, sondern Sorge um die Schwächsten unter uns.