Das schleswig-holsteinische Umweltministerium hat DNA-Proben aus der Wunde des toten Tieres analysiert. Am Montag wurde im Kreis Herzogtum Lauenburg ein Wolf von einer Wildkamera aufgenommen.
Ahrensburg. Die Hinweise häufen sich: Der Wolf ist zurück im südöstlichen Schleswig-Holstein. Zwei Beweise für die Existenz des Raubtieres, das Ende des 19. Jahrhunderts in Westeuropa nahezu ausgerottet wurde, hat das schleswig-holsteinische Innenministerium nun ausgewertet. Einer kommt aus dem nördlichen Teil Stormarns.
Ende März wurde dort ein Reh entdeckt, das von einem anderem Tier gerissen worden war. DNA-Analysen ergaben nun: Bei dem Raubtier handelt es sich um einem Wolf. Anhand weiterer Untersuchungen des gesicherten Genmaterials in der Wunde des getöteten Rehs soll unter anderem noch geklärt werden, woher der Wolf stammt und welches Geschlecht er hat. Ein weiterer Beweis stammt aus dem südlichen Teil des Kreises Herzogtum Lauenburg. Dort hat eine Wildkamera am vergangenen Montag einen Wolf aufgenommen.
„Es ist ein schönes Signal, dass Schleswig-Holstein wieder Raum für wilde Tiere hat“, sagt Ministeriumssprecherin Nicola Kabel. Bereits im vergangenen Jahr konnte die Existenz des Wolfes im Kreis Stormarn bewiesen werden – leider infolge eines Unfalls: Anfang April 2013 war ein Tier bei Siek über die Leitplanke der Autobahn 1 gesprungen, von einem Auto erfasst und getötet worden (wir berichteten).
Gefährlich sind die Tiere für Spaziergänger laut Umweltministerium übrigens nicht. Wölfe sind scheu und meiden den Menschen. Wer dennoch einen Wolf oder dessen Spuren gesichtet hat, kann dies beim Wolfsinformationszentrum Schleswig-Holstein unter Telefon 0174/633 03 35 melden.