Kita-Zoff, Klage und verstimmte Politiker: Horst Ansén muss sich neuen Vorwürfen stellen. Zudem klagt der abgesetzte Leiter der Kindestagesstätte Bünningstedt, Jan Petersen, gegen die Gemeinde.
Ammersbek. Deutlich angespannt sitzt Horst Ansén bei der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jugend und Kultur vor Politikern und Zuhörern. Kein Wunder: An der Spitze der Ammersbeker Verwaltung ist es derzeit ziemlich ungemütlich. So protestierten im Ausschuss rund 60 Eltern von der Kindertagesstätte Bünningstedt. Wie bereits in den vergangenen Sitzungen ging es um die Absetzung des Leiters Jan Petersen (wir berichteten). Rund 90 Minuten löcherten die Eltern den Bürgermeister mit Fragen und forderten die Wiedereinsetzung Petersens. Doch damit nicht genug: Der geschasste Kita-Leiter hat mittlerweile gegen seine Absetzung geklagt – die Fortsetzung folgt vor dem Arbeitsgericht.
Und nun gibt es auch noch Gegenwind von der Politik wegen eines Spielplatzes. Genauer gesagt: wegen der Vorgehensweise der Verwaltung bei den Planungen zur Erneuerung des Spielplatzes Schäferdresch. Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatten sich Verwaltung und Politik geeinigt, 35.000 Euro in den Ausbau zu investieren. Anschließend beauftragte die Verwaltung ein Landschaftsplanungsbüro, das nun einen detaillierten Entwurf vorlegte – bevor Kinder und Jugendliche ihre Ideen einbringen konnten. Das aber schreibt Paragraf 47 f der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein vor.
„Wir wollten mit einem Vorentwurf und nicht mit einem leeren Blatt in die Detailplanungen starten“, sagt Ansén. Die Kinder und Jugendlichen sollen nun umgehend beteiligt werden. „Das kann man machen“, sagt Rita Thönnes, Fraktionsvorsitzende der SPD. „Man könnte allerdings die Ideen auch sofort einholen.“ Gabriele Späte von der FDP ist mit dem Ablauf deutlich unzufrieden: „Ich finde den Weg falsch“, sagt sie und fügt hinzu: „Die Anspannung zwischen Politik und Verwaltung ist derzeit wegen solcher Ereignisse hoch.“
Für den Spielplatzausbau ist der Ablauf der Planungen allerdings irrelevant geworden – vorerst. Die Politiker haben beschlossen, Erneuerung und Erweiterung in das Jahr 2015 zu verlegen. Ein Beschluss, mit dem der Verwaltungschef einverstanden ist: „Sie haben das Geld bewilligt, aber wenn Sie den Bau in Hinblick auf unseren Haushalt verschieben wollen, ist das für uns in Ordnung“, sagte Ansén zu den Mitgliedern des Ausschusses für Soziales, Jugend und Kultur. Die Ideen der Kinder und Jugendlichen sollen dennoch gesammelt werden (siehe rechts).
Am Mittwoch war Ansén unterdessen in der Kita Bünningstedt. „Wir haben die Aufgabenteilung zwischen den stellvertretenden Leitern Herrn Petersen und Herrn Breker-Ulka festgelegt“, sagt Ansén. Eine entsprechende Info solle zeitnah an die Eltern rausgehen. Ob das reicht, um die zu befrieden, ist unwahrscheinlich. Maike Gerstengarbe vom Förderverein der Kita: „Wir werden weiter für Jan Petersen kämpfen, Sitzungen besuchen und Hunderte E-Mails ans Rathaus schreiben.“