Die Pläne zum Bau eines Parkhauses an der Manfred-Samusch-Straße sind vom Tisch. Nach Abendblatt-Informationen wurde das Projekt nun im Zuge eines Genehmigungsverfahrens zur Bebauung eines Grundstücks beerdigt.
Ahrensburg. Die Pläne zum Bau eines Parkhauses an der Manfred-Samusch-Straße im Zentrum Ahrensburgs sind vom Tisch. Immer wieder war die Umsetzung eines solchen Vorhabens auf dem städtischen Grundstück neben der Einfahrt zur Tiefgarage der Sparkasse in den vergangenen Jahren Thema in verschiedenen politischen Gremien und bei der Verwaltung gewesen. Sogar ein europaweites Interessenbekundungsverfahren wollte der Bau- und Planungsausschuss zwischenzeitlich anschieben. Nach Abendblatt-Informationen wurde dieses Projekt nun im Zuge eines schwebenden Genehmigungsverfahrens zur Bebauung eines innerstädtischen Grundstücks beerdigt.
CDU und SPD wollen Voraussetzungen für einen neuen Rathausplatz schaffen
Der Bedarf an Stellplätzen in der Schlossstadt ist nach wie vor groß. Er wird nicht zuletzt aufgrund steigender Einwohnerzahlen weiter zunehmen. Das Neubaugebiet Erlenhof ist dabei nur ein Baustein. Darüber herrscht bei Politik und Verwaltung Einigkeit. Doch es muss nicht immer ein Parkhaus-Neubau sein, der schlussendlich die Zahl der knappen und wertvollen Liegenschaften weiter reduziert. Oder anders formuliert: Veräußert die Stadt Tafelsilber zur Schaffung oberirdischen Parkraums, engt sie damit automatisch den nötigen Spielraum zum Bau neuer und bezahlbarer Wohnungen sowie Ladenflächen ein. Doch beides dient der Belebung der Innenstadt mehr als ein Parkhaus, das in der Regel nach Feierabend leer steht. Neue Stellflächen für Autos könnten also künftig in Ahrensburg vermehrt unter die Erde wandern – anderweitige Parkhaus-Visionen, etwa an der Alten Reitbahn oder auf dem Stormarnplatz nicht ausgeschlossen. Mit oder ohne Kino obendrauf, wie schon das eine ums andere Mal von Investoren angedacht.
In der Politik sorgt die Nachricht aus dem Rathaus für unterschiedliche Reaktionen. SPD-Fraktionschef Hartmut Möller sagt: „Ich war von der Idee nie überzeugt. Man will doch nicht wirklich vom Peter-Rantzau-Haus aus auf ein Parkhaus gucken. Da gibt es sicher geeignetere Standorte.“ Wo zum Beispiel? Nach SPD-Auffassung soll die Fläche an der Alten Reitbahn ausschließlich für den Bau von Wohnungen genutzt werden. Wegfallende Stellplätze könnten aber entlang der Stormarnstraße zum Beispiel als Parkpalette mit zwei Ebenen entstehen. Eventuell auch zulasten des Stormarnplatzes.
Tobias Koch bevorzugt nach wie vor den Bau eines Parkhauses mit „direkter Anbindung an das Kaufhaus Nessler und den Wochenmarkt. Wenngleich ein großes Gebäude hinter der Sparkasse wohl schwer zu realisieren ist“, wie der Fraktionschef der CDU sagt. „Aber wir schauen jetzt mal, was die Verwaltung da vorhat“, so Koch weiter. CDU und SPD sind sich jedoch darin einig, dass Ahrensburg allein deshalb zusätzliche Parkplätze benötigt, um endlich die Voraussetzungen zur Neugestaltung des Rathausplatzes zu schaffen. Tobias Koch: „Im Zweifel müssen wir zu diesem Zweck den gesamten Rathausplatz unterkellern.“
Konkreter ist der Plan von Investor und Lucrum-Geschäftsführer Michael Eckwolf. Er hat ein etwa 6000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Hamburger Straße 12 und Manfred-Samusch-Straße gekauft, um dort in einem Neubau rund 2500 Quadratmeter Fläche für Büros und Gastronomie zu schaffen. Zu Details äußert sich Eckwolf noch nicht, verweist auf das noch nicht abgeschlossene Genehmigungsverfahren. Die Stadt, so ist auf Nachfrage zu erfahren, steht dem Vorhaben positiv gegenüber. Allerdings werde großer Wert auf die Schaffung eines Stichweges für Fußgänger und Radfahrer gelegt, der die Straßen miteinander verbinden soll. Einziger Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen Stadt und Investor ist die spätere Zufahrt zur Tiefgarage des Gebäudes. Sie könnte von der Manfred-Samusch-Straße aus über öffentlichen Parkraum in die Tiefe führen, somit vorhandene Stellplätze kosten. Genau an der Stelle, wo ursprünglich der Parkhaus-Neubau vorgesehen war. Doch beide Seiten arbeiten offenbar an einer einvernehmlichen Lösung.
An der Hamburger Straße rückt jedenfalls schon in Kürze ein Bagger an. Im Bar-Restaurant „Zeitlos“ wird bereits eine Abrissparty mit Musik und Freibier für den 30. April geplant. Es soll ein Abschied auf Zeit werden. Denn die Pächter haben mit Investor Eckwolf vereinbart, das „Zeitlos“ in den neuen Räumen unter altem Namen neu aufleben zu lassen. In der Zwischenzeit widmen sie sich einem anderen Projekt. Es sei etwas bisher Einmaliges, das sie im gastronomischen Bereich in Ahrensburg planten, meinen die Brüder Özcan und Önay Songur.
„Zeitlos"-Betreiber eröffnen neues Restaurant mit türkischen Spezialitäten
Was der Inhaber und der Geschäftsführer des „Zeitlos“ meinen, ist ein Barbecue-Restaurant in der Hagener Allee5. Dort, wo früher ein Obstladen und zuvor eine Filiale des Fleischhändlers Stapff untergebracht waren, ist für Anfang April die Eröffnung geplant. Ein Name für das neue Lokal fehlt noch. Sicher ist: Zu zivilen Preise sollen dort vor allem türkische Grillspezialitäten angeboten werden. Die Gerichte werden auf einem offenen Holzkohlegrill zubereitet. Auch Parkplätze werden Gäste, die vorfahren wollen, an der Hagener Allee reichlich finden – abends zumindest.