Ahrensburger fahren viel zu oft auch kurze Strecken mit dem Auto. Die Stadt muss weg von Parkhäusern, die Platz für andere Vorhaben rauben. Unter der Erde gibt es aber noch viele ungenutzte Möglichkeiten.
Ahrensburg. Wenn es stimmt, dass wir Deutschen immer dicker werden, wie uns eine Studie nach der anderen glauben machen will, brauchen wir in unseren Autos immer mehr Platz. Unsere Wagen wachsen quasi im Umfang mit, könnte man angesichts der zahlreichen SUV meinen, die auch in Ahrensburg und Umgebung herumkurven. Dummerweise haben die Parkplätze dieses Problem noch nicht erkannt. Weshalb wir Autofahrer dazu gezwungen sind, zu bestimmten Zeiten eine akute Parkplatznot zu beklagen.
Ach, wäre doch nur alles so einfach zu erklären. Dann müssten wir uns nicht ernsthaft fragen, warum Frau Müller oder Herr Schulz mit einem Sport Utility Vehicle (englische Abkürzung für Sport- und Nutzfahrzeug) mit geländetauglichem Allradantrieb zum Eierholen oder zum Obsteinkauf Richtung Wochenmarkt düsen – wo sie meistens keinen Parkplatz finden –, anstatt auch einmal aufs Fahrrad zu steigen oder ein paar Schritte zu Fuß zu gehen. Tatsache ist eben auch, dass eine insgesamt wachsende Zahl von Autozulassungen selbst in Mittelstädten wie Ahrensburg zu teils massiven Engpässen führt.
Muss deshalb gleich ein Parkhaus nach dem anderen das Stadtbild verschandeln? Nein. Eine Umkehr der Planer, eine stärkere Orientierung unter die Erde könnte hierbei zielführend sein. Stellen wir uns doch einmal vor: Wie schön wäre es, sorgten dort, wo bisher Parkplätze nichts als Ödheit erzeugen, bald viele junge Neubürger, die hier bezahlbaren Wohnraum gefunden haben, für ein bunteres Treiben in der Stadt. In neuen Ladenzeilen, vor neuen Gastrobetrieben.
Klar doch, irgendwo müssen die Autos ja hin. Aber es gibt noch jede Menge ungenutzter Möglichkeiten unter dem Rathausplatz, unter der Erde in der Nähe der drei Bahnhöfe, unter der Alten Reitbahn und unter dem Stormarnplatz. Das könnte ein Ausweg sein.