Bürgerinitiative „Glinder Gleisdreieck“ fordert von der Verwaltung ein Stadtentwicklungskonzept. Ihr ist das geplante Bauvorhaben mit 160 Wohnungen viel zu groß. Bürgermeister erhält Fragenkatalog.
Glinde. Gegen den geplanten Bau von 160 Wohnungen auf dem Areal des Alten Gleisdreiecks in Glinde – davon könnten 50 Prozent öffentlich gefördert werden – gibt es Widerstand. Jetzt hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die das Projekt als viel zu groß erachtet. Sprecher Michael Riedinger, 63: „Hier soll etwas schnell durch die Gremien gejagt werden. Das werden wir nicht akzeptieren. Außerdem fordern wir mehr Transparenz.“
Wie viele seiner Mitstreiter wohnt auch Riedinger an der Straße Am Sportplatz. Gegenüber seinem Haus zwischen Möllner Landstraße und Schrödersweg soll ein etwa 2,1 Hektar großes Gelände mit bis zu sieben Gebäuden bebaut und 2016 fertiggestellt werden. Mit dem Wohnungsunternehmen Semmelhaack hat Bürgermeister Rainhard Zug auch schon einen Investor an Bord. Alle drei Fraktionen im Bauausschuss unterstützen das Projekt. Weil die Stadt dringend sozialen Wohnraum benötigt, ist das Tempo sehr hoch. Am 22. Mai sollen der Stadtvertretung bereits der Aufstellungsbeschluss und der städtebauliche Vertrag zur Abstimmung vorgelegt werden.
Die Bürgerinitiative „Glinder Gleisdreieck“ kritisiert auch die Informationspolitik der Verwaltung. Sie will unter anderem wissen, welche Auswirkungen das Projekt auf Umwelt und die Verkehrssituation hat. Zudem schätze man „die ungebremste Bevölkerungsexplosion Glindes als außerordentlich problematisch ein“. Deswegen wurde ein Brief mit zahlreichen Fragen an den Bürgermeister geschickt, wurden die Fraktionsvorsitzenden darüber informiert. In dem Schreiben heißt es: „Bevor in unserer Stadt ein weiteres Großvorhaben umgesetzt wird, erwarten wir endlich das seit Jahren überfällige Stadtentwicklungskonzept.“ Riedinger: „Inzwischen sind wir 40 Personen, und es werden täglich mehr.“