Stadtverordnetenversammlung billigte mit Mehrheit Vertrag, der auch Vorgaben für den Architektenwettbewerb enthält. Ablehnung wäre möglicherweise teuer gekommen.
Ahrensburg. Ahrensburgs Stadtverordnete haben in öffentlicher Sitzung den städtebaulichen Vertrag zum Verkauf des sogenannten Lindenhof-Grundstücks gebilligt. Für den Kontrakt stimmten 18 Fraktionsmitglieder von CDU, Grünen und FDP. Die sieben anwesenden Stadtverordneten der SPD votierten ebenso dagegen wie die vier der Wählergemeinschaft WAB. Im vergangenen Oktober war nach Abendblatt-Informationen der Kaufvertrag in nicht-öffentlicher Sitzung nur mit 13:12 Stimmen von den Stadtverordneten genehmigt worden.
FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi machte deutlich, dass die Liberalen nach wie vor gegen die Ausgestaltung des Kaufvertrags für das Grundstück nahe dem Bahnhof sind. „Nach dessen Genehmigung ist das Kind jetzt aber in den Brunnen gefallen.“ Der städtebauliche Vertrag sei nun die einzige Möglichkeit, Einfluss auf die Investoren auszuüben, begründete er die jetzige Zustimmung der FDP. Außerdem könnten die Investoren sonst für die angefallenen Planungskosten Schadenersatz von der Stadt fordern.
SPD-Fraktionschef Hartmut Möller begründete die Ablehnung vor allem damit, dass die Auswirkungen auf den Verkehr rund um den Bahnhof nicht geklärt seien. Peter Egan von der WAB forderte, zunächst einen „vernünftigen Rahmenplan für die Innenstadt“ zu erarbeiten.
Zuvor war ein Ergänzungsantrag der SPD abgelehnt worden. Er sah vor, dass ein Viertel der Wohnungen, die auf dem Grundstück errichtet werden, Sozialwohnungen sein sollen. Dagegen sprachen sich alle Fraktionen außer der der SPD aus. Jörg Hansen (Grüne) betonte allerdings, seine Fraktion sei grundsätzlich für mehr Sozialwohnungen. Nur seien sie auf dem Lindenhof-Grundstück „nicht gerechtfertigt“. Hansen: „Das wäre so, als würde Hamburg Sozialwohnungen am Jungfernstieg bauen“.
Hansen hatte im Vorfeld bereits die Zustimmung seiner Fraktion für den Vertrag signalisiert. In der Debatte bekräftigte auch Carola Behr für die CDU, dass ihre Fraktion dem städtebaulichen Vertrag zustimmen werde.
Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach sagte in einer Nachbesprechung der Sitzung, spannend werde es, wenn sich die Jury des Architektenwettbewerbs für einen Entwurf entscheide, der den Investoren nicht gefalle. Zögen sich dann die Hochtief Hamburg GmbH und die Firma Baustudio Projektentwicklungsgesellschaft zurück, müsste ihnen die Stadt bis zu 400.000 Euro an Schadenersatz zahlen.
Auf dem Areal sollen sechsgeschossige Wohnhäuser entstehen, deren untere Etagen aber für Läden, Praxen und Büros vorgesehen sind.