Die Nachricht kommt aus Österreich, von der Porsche Holding Salzburg. Konzernsprecher Richard Mieling hat gegenüber dem Abendblatt von einer „Betriebsschließung“ gesprochen. Termin: wohl gegen Ende des Jahres.
Ahrensburg. Nicht nur Volkswagen verlässt Ahrensburg, wie am Freitag durch einen Abendblatt-Bericht bekannt geworden ist. Offenbar gibt es auch für das Audi-Autohaus am Gänseberg keine Zukunft mehr. Diese Nachricht kommt aus Österreich, von der Porsche Holding Salzburg. Deren Konzernsprecher Richard Mieling hat gegenüber dem Abendblatt von einer „Betriebsschließung“ gesprochen. Termin: vermutlich gegen Ende dieses Jahres.
Die Porsche Holding Salzburg (30.680 Mitarbeiter, 15,2 Milliarden Euro Umsatz in 2012) ist das nach eigenen Angaben größte Automobilhandelsunternehmen Europas. Die 1949 von den Kindern Ferdinand Porsches, Louise Piëch und Ferry Porsche, gegründete Firma ist seit 2011 eine 100-prozentige Tochter der Volkswagen AG und lenkt über die deutsche Tochtergesellschaft VGRD die konzerngeführten Autohäuser der Volkswagen-Marken, aber auch von Audi. VW und Audi in Ahrensburg, einst „Warnke“, haben insofern immer noch ein und dieselben Chefs – wenn auch nicht mehr vor Ort, so doch „ganz weit oben“.
Der Standort Ahrensburg hat nach Einschätzung der Porsche Holding Salzburg keine große Bedeutung mehr. Bezogen auf das Autohaus der Volkswagen Automobile Hamburg GmbH an der Hamburger Straße spricht Richard Mieling von „relativ kleinen Einheiten“. In Zahlen: Rund 280 Neu- und 600 Gebrauchtwagen würden jährlich verkauft. „Eine Neuinvestition in ein zeitgemäßes Autohaus rechnet sich da nicht“, sagt er. Und eine Erweiterung des bestehenden Betriebs „wäre im Genehmigungsverfahren nicht möglich gewesen“. Wie berichtet, liegt das VW-Autohaus in einem Wohngebiet, sodass bestehende Bauten lediglich Bestandsschutz genießen.
„Am Gänseberg haben wir das gleiche Problem: Geringes Volumen, hoher Investitionsbedarf“, sagt Mieling. Er sei zuversichtlich, dass ein Großteil der Mitarbeiter in anderen Betrieben des Konzerns weiterarbeiten könne.
Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach sagt: „Dass VW am Standort Veränderungen vornehmen wollte, ist bekannt. Auch, dass das dort nur beschränkt möglich ist, war von Anfang an klar.“ Die Entscheidung von VW sei, so es sie gebe, eine unternehmensinterne. Sind seitens der Volkswagen Hamburg GmbH jemals Bauvoranfragen gestellt worden? Sarach: „Ob es eine formale Bauvoranfrage gab, ist letztendlich egal, wenn Volkswagen wirklich wegziehen sollte.“ Kurz darauf wird Sarach ergänzen, er sei „noch in Gesprächen mit VW und Audi“.
Hartmut Möller (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses, meint zumindest informelle Gespräche zwischen der Verwaltung „und den Betreibern des VW-Autohauses“ zu erinnern. „Wir hätten einen Umzug ins Gewerbegebiet begrüßt“, sagt er. Nun richtet Möller den Blick in die Zukunft. Die Lage des Grundstücks an der Hamburger Straße sei sehr gut, es liege nahe dem Bahnhof und der Innenstadt. Möller: „Wenn VW jetzt wegzieht, werden wir darauf hinarbeiten, das Gebiet für den Wohnungsbau zu nutzen.“