Hermann Roks, Geschäftsführer des Ahrensburger Schwimmbads, erwartet ein Verhandlungsergebnis erst im Herbst. Im Interview erzählt der 62-Jährige über anstehende Veränderungen.
Ahrensburg. Er kam als Mann, der den Übergang gestalten sollte: Hermann Roks, seit 1. Dezember 2012 Chef im Ahrensburger Badlantic. Nun wird er das Bad noch eine Weile leiten. Sein Vertrag, der zunächst bis Ende Mai befristet war, wurde bis zum 31. Mai 2014 verlängert (wir berichteten). Im Interview erzählt der 62-Jährige, was er schon verändert hat, was er noch angehen will - und wie es zu der Vertragsverlängerung kam.
Hamburger Abendblatt: Herr Roks, viele Schwimmer kritisieren, dass das Freibad nicht beheizt wird - anders als in Bargteheide. Wird das so bleiben?
Hermann Roks: Ja. Das Freibad zu beheizen würde für uns eine Kostenexplosion bedeuten. Wir werden aber ab Ende Juni, wenn auch das Hallenbad wieder öffnet, warmes Wasser von dort ins Freibad leiten. Die Eröffnung der Freibadsaison ist für 1. Juni geplant. Aber bei Top-Wetter machen wir früher auf.
Von Politikern gab es viel Kritik an ihrer Vorgängerin, die das Bad seit 2003 leitete. Was haben Sie verändert?
Roks: Unter anderem habe ich zwei Mitarbeiter abgestellt, die sich nur noch um das Kursprogramm kümmern - also um Angebote wie Aqua-Cycling und Aqua-Fun. Generell möchte ich, dass der Dienstleistungsgedanke noch stärker ins Badlantic einzieht. Außerdem machen wir mehr Marketing, wir hatten zum Beispiel einen Stand auf dem verkaufsoffenen Sonntag in Ahrensburg.
Welche Änderungen planen Sie noch?
Roks: Wir werden das Kursprogramm erweitern. Unter anderem planen wir, bald Aqua-Zumba anzubieten (Anm. d. Red.: Zumba ist eine aus Lateinamerika stammende Trendsportart, die Aerobic mit Tanz verbindet). Solche Angebote sind der Renner. Wir wollen auch unser Marketing im Umland verstärken, zum Beispiel auf Stadtfesten außerhalb Ahrensburgs vertreten sein. Außerdem werden wir im Juni eine Bevölkerungs- und Gästebefragung starten. Mitarbeiter werden dazu in Ahrensburg unterwegs sein, Bürger können auch über unsere Webseite teilnehmen. Die Befragung wird etwa einen Monat dauern.
Sie waren der erste Betriebsleiter des Badlantics, leiteten es nach seiner Eröffnung im Jahr 1983 fünf Jahre lang. Nun sind Sie seit einem halben Jahr wieder als Chef an Deck. Wo sehen Sie die größten Probleme?
Roks: Es ist eben eine Anlage, die 30 Jahre alt ist. Ich sehe, dass eine gewisse Attraktivitätssteigerung notwendig ist. Dazu müssen wir eine strategische Positionierung machen, überlegen, wo wir hin wollen und was finanziell machbar ist. Wenn wir die Ergebnisse der Umfrage haben, werde ich mich mit leitenden Mitarbeitern zusammensetzen. Unsere Ideen werden wir dann im Herbst dem Aufsichtsrat vorstellen (Anm. d. Red.: Im Aufsichtsrat sitzen Vertreter der Norddirekt, einer Tochtergesellschaft der E.on Hanse, sowie Vertreter der Stadt. Ahrensburgs Interessenvertreter sind Bürgermeister Michael Sarach sowie Anne Hengstler von der CDU und der SPD-Politiker Hartmut Möller).
Sie kamen eigentlich als Mann für den Übergang, also für jene Zeit, in der die Stadt mit der E.on Hanse über eine komplette Übernahme des Bades verhandelt. Noch immer betreibt Ahrensburg das Bad gemeinsam mit der Norddirekt, die zu 49 Prozent beteiligt ist. Die Verhandlungen sollten im Frühjahr beendet sein, nun ziehen sie sich hin. Kennen Sie den aktuellen Stand?
Roks: Details kenne ich nicht. Aber ich rechne damit, dass die Verhandlungen im Herbst beendet sein werden. Bisher haben zwei Ingenieurbüros und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das Badlantic unter die Lupe genommen. Es ging darum, den Wert des Unterdecks festzustellen (Anm. d. Red.: Im sogenannten Unterdeck befindet sich die Technik des Bades. Dieser Teil gehört der Norddirekt, das Oberdeck gehört der Stadt).
Und wie kam es zu der Verlängerung Ihres Vertrags?
Roks: Der Aufsichtsrat hat mich angesprochen. Da habe ich zugesagt.