Wer in dem Konflikt um das Bauprojekt Schwesterngarten in Reinbek die üblichen Mechanismen von Verwaltungsplanung, Investorenabsichten und Anwohnerprotesten vermutet, liegt falsch.

Reinbek. Wer in dem Konflikt um das Bauprojekt Schwesterngarten in Reinbek die üblichen Mechanismen von Verwaltungsplanung, Investorenabsichten und Anwohnerprotesten vermutet, liegt falsch. Tatsächlich läuft hier gerade einiges nicht ideal, wäre aber noch zu reparieren.

Bebaut werden soll ein kirchliches Areal, das von der Stiftung Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth verwaltet wird und auf dem sich einst die Schwestern, die im benachbarten Krankenhaus arbeiteten, in der Natur entspannten. Von innerer Ruhe kann allerdings keine Rede mehr sein, wenn es um den Schwesterngarten geht. Denn das Projekt polarisiert im Bau- und Planungsausschuss der Stadt und es mobilisiert engagierte Bürger. Dabei ist es weniger die Entscheidung, dass das schöne – zentral und naturnah gelegene –Areal bebaut werden soll als die Umstände der Planentwicklung, die Widerstände provozieren. Einige Vertreter im Ausschuss fühlen sich unzureichend informiert, Bürger beklagen, dass man ihnen den Dialog verweigert.

Es ist erst wenige Wochen her, dass der Bauausschuss Glinde vorgemacht hat, wie es besser geht. Er hat aufgebrachte Anwohner so gut informiert und beraten, dass sie sich ernst genommen fühlten. Verwaltung und Politik müssen nicht allen Wünschen folgen. Doch sie sollten versuchen, Bürger mitzunehmen. Deshalb geht es bei allen Entscheidungen um Transparenz. Es scheint, als ob es in Reinbek noch reichlich Redebedarf gibt.