Der Kirchengemeinderat streckt die Hand aus, macht ein Angebot. Das ist ein geschickter Zug. Am Ende ist es der Förderverein, der womöglich ein doch so großzügiges Kompromissangebot ablehnen muss
Ahrensburg. Der Ahrensburger Kirchengemeinderat streckt die Hand aus in Richtung Förderverein, unterbreitet ein Angebot, wie die St. Johanneskirche im Westen der Schlossstadt doch noch als Gotteshaus erhalten werden könnte. Es sieht ganz danach aus, als kämen beide Seiten nach einer langen Zeit der Funkstille miteinander ins Gespräch. Für sich genommen erscheint das wie ein ausgesprochen positives Signal. Der Kirchengemeinderat dürfte auf genau diese Wirkung abgezielt haben.
Dass das Gesprächsangebot ausgerechnet jetzt, in einer Phase der fortschreitenden Eskalation, vom Leitungsgremium der Gemeinde ausgeht, darf aber nicht als Einknicken, Einlenken oder gar Einsehen seiner Mitglieder missinterpretiert werden. Ganz im Gegenteil: Es ist ein geschickter Zug von ihnen. Die Kirche wird nun ihren Preis für St. Johannes nennen. Und sollte er noch so hoch sein: Am Ende wäre es der Förderverein, der ein doch so großzügiges Kompromissangebot ablehnen müsste, könnten oder wollten seine Mitglieder die Kosten nicht stemmen. Der Ball ist im Spielfeld des Fördervereins gelandet.
Das ist auch dessen Mitgliedern bewusst. Es ist trotzdem richtig, dass sie sich auf den Dialog mit dem Kirchengemeinderat einlassen, ja es ist die einzige Möglichkeit, überhaupt noch etwas bewegen zu können. Vielleicht kommt sogar etwas Gutes dabei raus. Entscheidend ist, dass beide Seiten jetzt ehrlich miteinander umgehen. Der Kirchengemeinderat muss alle Zahlen offen auf den Tisch legen, der Förderverein erklären, was er leisten will und kann.
Der Ausgang der Gespräche dürften für das Schicksal der Ahrensburger Kirchengemeinde als Ganzes entscheidend sein. Scheitern sie, erscheint ein Miteinander auf lange Sicht nicht mehr denkbar.