Nach einem entscheidenden Gespräch am Montag sollen die Bauanträge für den Standort Hammoor bei der Landesregierung gestellt werden. Läuft alles nach Plan der WAS, könnte das Projekt 2016 eröffnen.
Bad Oldesloe/ Hammoor. Einen Autohof für den Kreis Stormarn, als Anlaufpunkt für Trucker, als Rastplatz für Touristen auf dem Weg in den Norden, darauf warten besonders Lastwagenfahrer schon lange. Nun scheint die Lösung zum Greifen nah. Für Montag lädt Norbert Leinius, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, zum finalen Sondierungsgespräch an die Mommsenstraße in Bad Oldesloe. Läuft alles nach Plan, könnte 2016 ein Autohof in Hammoor eröffnen. Auch die Realisierung eines weiteren Autohofes im Kreis scheint auf lange Sicht möglich.
Wie berichtet, mangelt es im Kreis an Plätzen für Lastwagen und ihre Fahrer. Etwa 95 Stellplätze gibt es auf den Parkplätzen entlang der Autobahnen, 15 neue entstehen derzeit auf dem Parkplatz Ellerbrook (Autobahn 1). Die beliebtesten Plätze liegen auf den Rastplätzen Buddikate Ost und West an der Autobahn 1. Es sind 59. Dort bekommen die Lastwagenfahrer, wonach sie sich sehnen, wenn sie ihre Ruhezeiten nehmen müssen: Duschen, Toiletten und eine warme Mahlzeit. Meistens steuern sie aber die Gewerbegebiete in den Städten, Ahrensburg, Bargteheide oder Bad Oldesloe an. „Die Rastplätze Buddikate Ost und West sind schon immer ziemlich ausgelastet“, sagt Georg Ruge, Leiter der Autobahnpolizei.
Der Stormarner Autohof soll auch für Pkw-Fahrer attraktiv sein
Die Ausweichplätze in den Gewerbebieten werden, zum Ärger der Städte, vermüllt. Notgedrungen. Da die Infrastruktur fehlt, würden Berufskraftfahrer am Straßenrand ihre Notdurft verrichten, ihren Abfall liegen lassen. „Das ist teils wirklich unappetitlich“, sagt Henning Görtz, Bürgermeister der Stadt Bargteheide.
Das Problem sei bekannt, sagt Jens Sonnenburg, Leiter des für den Kreis zuständigen Landesbetriebs Verkehr in Lübeck über den Parkplatzmangel. Doch sei vielerorts der Ausbau von Stellflächen entlang der Autobahnen aus rechtlichen Gründen schwierig. Auch beim Projekt Autohof gab es Schwierigkeiten. Seit 2010 bemüht sich WAS-Geschäftsführer Leinius um einen Autohof in Stormarn. Ein Projekt in Bad Oldesloe haben er und Bürgermeister Tassilo von Bary im selben Jahr aufgegeben. Grund: Die Pläne des Investors konnten die Männer nicht überzeugen. Damals schon hatte Norbert Leinius zwei andere Standorte im Visier: Mönkhagen an der Autobahn 20 und Hammoor am Kreuz der Autobahnen 1 und 21.
„Wenn der Fehmarnbelt-Tunnel von Puttgarden nach Rødby kommt, wird der Verkehr im Kreis zunehmen. Das betrifft nicht nur die Schienen, sondern auch die Straßen. Besonders die Autobahn 1“, meint Leinius. Er glaubt, dass nicht nur viele Lastwagen die Autobahn nach Puttgarden wählen werden, um in den Norden Europas zu kommen, sondern auch Dänemark-Touristen von der A7 auf die A1 ausweichen werden. Deswegen soll der Autohof in Hammoor für Trucker ebenso wie für Autofahrer attraktiv sein. Am Standort Hammoor könnte es laut Leinius ein Motel, Restaurant und eine Touristeninfo geben. Dafür hat die WAS eine Fläche von rund acht Hektar gemietet. Zudem soll der Hof soll von der Ortschaft abgewandt liegen, damit die Anwohner nicht gestört werden.
Wenn der Standort Hammoor kommt, ist Mönkhagen nicht aus dem Rennen
Beim entscheidenden Gespräch am Montag wird sich Norbert Leinius vom WAS mit Planern und Umweltschützern des Kreises und Landrat Klaus Plöger, er ist auch im Aufsichtrat der WAS, zusammensetzen. „Bekommen wir bei dem Gespräch grünes Licht, dann können wir die entsprechenden Bauanträge in Kiel stellen“, sagt Leinius. Die Signale im Vorfelde würden aber bereits auf die Zustimmung der Behörden deuten. Wer den Autohof betreiben soll und wie viele Stellplätze für Lastwagenfahrer es geben wird, will Leinius noch nicht verraten solange das Projekt nicht in trockenen Tüchern ist. Nur so viel: Unter einer Vielzahl Bewerber habe sich die WAS für eine Investorengruppe aus Hamburg entschieden.
Damit ist der Standort Mönkhagen laut WAS-Chef Leinius übrigens nicht ganz vom Tisch. Dort könnte in der Zukunft durchaus noch ein zweiter Autohof entstehen. „Das Gewerbegebiet müsste dort noch ausgebaut werden“, sagt Norbert Lenius. Dies könnte durch eine Kooperation des Kreises Stormarn mit der Stadt Lübeck realisiert werden. Für die Variante gebe es bereits Interessenten.