Großer Jubel beim Public Viewing in der Gaststätte Bowlerei in Bad Oldesloe. Der 18-Jährige ist bei „The Voice of Germany“ wieder eine Runde weiter. Am 21. November hat Peer seinen nächsten Auftritt.
Bad Oldesloe. Für sie ist Peer schon jetzt ein Star – mehr als 70 Freunde und Fans kamen in die Gaststätte Bowlerei nach Bad Oldesloe, um mit dem 18-Jährigen die Ausstrahlung seines zweiten Auftritts in der Castingshow „The Voice of Germany“ anzusehen. In einem sogenannten Battle trat er mit seinen Konkurrenten Léon aus der Nähe von Ulm und Rasmus aus Harrislee an. Wer die prominenten Coaches Nena, Samu Haber, The BossHoss oder Max Herre dabei nicht überzeugt, fliegt raus.
Laut geklatscht wurde, sobald Peer als einer der ersten Kandidaten auf der riesigen Leinwand erschien. Dann wurde es mucksmäuschenstill. „Zu schnell vorbei“ hieß der gefühlvolle Song von Clueso, der allen drei Jungs auf den Leib geschrieben schien. Statt gegeneinander zu kämpfen, ergänzten sich die Sänger perfekt, harmonierten bis zum letzten Takt und sorgten damit für den ersten Gänsehautmoment des Abends. Vor allem in Bad Oldesloe.
Jeder Gast will dem 18-Jährigen persönlich zum Erfolg gratulieren
Dort warteten alle gespannt auf die Bewertung der Coaches und schauten dabei immer wieder neugierig zu ihrem Peer. Schließlich wusste der schon lange, wie das Ergebnis ausfiel: Die Sendung wurde bereits Ende August in Berlin aufgezeichnet. Doch Peer ließ seine Freunde zappeln. Erst als Max Herre sich auf dem Bildschirm nach einem vor Rührung sprachlosen Moment und darauffolgenden Lobeshymnen entschied, neben Léon auch Peer weiterhin „mit auf den Weg zu nehmen“, brach lauter Jubel aus. Händeschütteln, Schulterklopfen, Umarmungen – jeder Gast wollte Peer gratulieren.
Dem ist der plötzliche Wirbel um seine Person offensichtlich noch nicht so ganz geheuer. Natürlich freut er sich „wie verrückt“ über das, was in den vergangenen Wochen und Monaten in seinem Leben passiert ist. Als Star fühlt er sich aber längst nicht. Und genau das macht ihn sympathisch. Normalerweise hätte er die Sendung allein zu Hause geguckt, ohne viel Trara. Doch sein bester Freund Torben hatte andere Pläne und überraschte ihn mit der Organisation des Public Viewing in der Heimatstadt. Die beiden Abiturienten kennen einander seit Kindergartentagen, wohnen seit Kurzem in einer WG. „Peer lebt jetzt seinen Traum“, freut Torben sich. „So lange ich ihn kenne, hat er ständig vor sich hingesungen. Endlich zeigt er allen, was er drauf hat.“
Der ebenfalls 18-Jährige hat selbst mit Musik nichts am Hut. Auch das Showbusiness reizt ihn nicht wirklich. „Das sind doch auch alles nur Menschen“, sagt Torben. „Ich habe keine Angst, dass Peer eines Tages abhebt. Dazu ist er ein viel zu bodenständiger Typ. Außer dass er nun ein bisschen weniger Zeit hat, hat sich zwischen uns nichts verändert. Wir reden viel und feiern gern – wie immer eben. Er ist und bleibt wie ein Bruder für mich.“ Peer selbst bemerkt dagegen schon einige Veränderungen in seinem Umfeld: „Plötzlich sprechen mich wildfremde Leute auf der Straße mit meinem Namen an, das ist seltsam und ganz neu für mich.“ Auch ans Autogrammeschreiben wird sich der eigentlich eher zurückhaltende Oldesloer wohl gewöhnen müssen.
Gelegenheit zum Üben hatte er am Donnerstagabend genug. Ständig wollten – vor allem weibliche Gäste – neben einem gemeinsamen Foto eine Unterschrift von ihm. „Seine Stimme ist großartig“, schwärmt die 16-jährige Juliane, die mit Freundin Kati gekommen ist. „Ich kannte ihn bisher nicht persönlich und war gespannt, wie er in echt rüberkommt. Wir finden es toll, dass jemand aus Bad Oldesloe so erfolgreich ist und unsere Stadt jetzt berühmt macht.“
Wenn Peer an seinen allerersten Auftritt vor Publikum zurückdenkt, muss er lachen. „Das war bei der Schulentlassungsfeier. Da war ich 16.“ Und ganz schön aufgeregt. Die Aufregung hat sich in jüngster Zeit ein bisschen gelegt. Schließlich hat er mit seinem Coach Max Herre einen Profi an der Seite, der ihm Hilfestellung bietet. Was er bisher von dem erfahrenen Musiker gelernt hat? „Ich soll bei den Auftritten ganz bei mir sein. Auf mich konzentriert und auf das Lied, das ich singe.“
Peer singt mit Gitarrenbegleitung zwei selbst geschriebene Lieder live
Dass er das außerordentlich gut macht, bewies Peer in der Bowlerei mit einem Live-Auftritt. Auf der Gitarre begleitet von seinem Kumpel Fabian Gumz präsentierte er einen selbst geschriebenen Titel. Seine Stärken wurden dabei deutlich: Berührende Texte („Laufe Lichtern hinterher/doch Schatten holen mich ein/würdest du mich halten, wenn ich am Abgrund steh?“) kombiniert mit einer sanften und gleichzeitig kraftvollen Stimme. „Ich hätte noch ein zweites Lied dabei. Falls ihr das hören wollt.“ Sein Publikum belohnt ihn mit Applaus und fordert die Zugabe. „Pionier“ heißt der zweite Song. Auch den hat Peer geschrieben. „Die Texte fliegen mir irgendwie zu. Ich schreibe einfach über das, was mich gerade bewegt, und verarbeite es auf diese Weise.“
Bei „The Voice of Germany“ folgt nun der Showdown. In dieser dritten Phase treten jeweils zwei Teammitglieder mit einem Song gegeneinander an, der ihnen besonders am Herzen liegt. Noch wird nicht verraten, für welches Lied sich Peer entschieden hat. Die Showdowns werden in vier Folgen ab dem 21. November ausgestrahlt. Und ganz bestimmt werden an dem Tag nicht nur Peers engste Freunde die Daumen drücken.