Das alte Sicherungssystem ist kaputt, das neue funktioniert noch nicht. Immense Sachwerte liegen schutzlos in den Regalen. Die Bücherei braucht schnell Geld, um die Sicherheitslücke zu schließen.

Das ist doch mal eine gute Nachricht für alle, die es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nehmen: In der Ahrensburger Stadtbücherei können sie sich zurzeit nahezu unkontrolliert mit Büchern eindecken. Das alte Sicherungssystem, das Medien vor Diebstahl schützt, ist kaputt; das neue funktioniert erst in einigen Monaten.

Kritiker mögen einwenden, es sei nicht sachdienlich, das jetzt in aller Deutlichkeit publik zu machen. Richtig ist: Einen bestehenden Missstand bewusst zu verschweigen wäre erst recht der falsche Weg. Es geht immerhin um immense Sachwerte, gekauft mit Steuergeld, die da allzu schutzlos in den Regalen stehen.

Nun beruhigt Büchereileiter Thomas Patzner zwar: Die Ahrensburger seien ja ehrliche Leute, die schon nichts stehlen werden. Obwohl er sich bei CDs, DVDs und dem Guinnessbuch der Rekorde dessen offenbar doch nicht so ganz sicher ist. Wie denn nun? Sind die Ahrensburger jetzt ehrlich, oder haben sie bloß keine Lust, alte Schinken zu stehlen?

Im Endeffekt kommt es gar nicht darauf an. Denn wäre der eine oder der andere Fall zutreffend, könnte sich die Stadtbücherei die aufwendige Umstellung auf ein neues Sicherungssystem eigentlich ganz sparen. Bücher, die eh niemand klauen will, müssen nicht geschützt werden.

Die Wahrheit ist indes, dass hier ganz offensichtlich am falschen Ende gespart wird. Ahrensburgs Stadtbücherei braucht ganz schnell Geld, um die Sicherheitslücke ebenso schnell zu schließen. Anderenfalls könnte es, das steht zu befürchten, dort bald nichts mehr geben, das gestohlen werden könnte. Das wäre zwar auch ein Weg, das Problem zu lösen, aber ein ungleich kostspieligerer.