Rathaus und Kaufmannsvereinigung Stadtforum einigen sich bei der Kostenverteilung für die Weihnachtsdekoration. Vom 1. Advent ab soll sie im Zentrum der Schlossstadt nun doch noch erstrahlen.
Ahrensburg. Ahrensburg wird dieses Jahr doch noch in weihnachtlichem Glanz erstrahlen. Stadt und Geschäftsleutevereinigung Stadtforum haben sich über die Kostenverteilung für die technische Umrüstung und Montage der rund 160 Sterne verständigt, die vom 1. Advent an im Zentrum leuchten sollen. „Wir haben konstruktive Gespräche geführt und einen Kompromiss gefunden“, sagt der Vorsitzende des Stadtforums, Götz Westphal. Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach bestätigt eine Einigung und räumt gegenüber dem Abendblatt ein, dass der Stadt dadurch Kosten entstünden. Über deren Höhe und wofür genau Geld ausgegeben wird, äußert er sich nicht. Auch Götz Westphal will keine finanziellen Details nennen.
Nach Informationen des Abendblatts übernimmt die Stadt die Materialkosten für die Umrüstung: Das Stahlgrippe der Dekoration wird sandgestrahlt und dann verzinkt, damit es nicht mehr rosten kann. Vor allem aber sollen die Sterne noch neue Steckverbindungen erhalten, die mit den Stromanschlüssen der Straßenlaternen kompatibel sind. Für die Montage kommt nach Abendblatt-Informationen das Stadtforum auf. Der Verein hatte die Aktion unter dem Motto „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ 2011 gestartet. Die Kosten wurden unter anderem durch Spender getragen, die für 350 Euro einen Stern erwerben konnten, der mit einem Namensschild versehen wurde.
Politik verbot Verwaltung, Montage zu finanzieren
Bürgermeister Sarach verweist auf den Beschluss der letzten Stadtverordnetenversammlung. Die Politiker hatten mit den Stimmen von SPD, Grünen und der Wählervereinigung WAB beschlossen, dass sich Ahrensburg nicht an den Kosten für das Anbringen der Sterne beteiligen dürfe, wohl aber für die technische Umrüstung aufkommen könne. Nach Auskunft Götz Westphals werden die Sterne gegenwärtig umgestaltet, um sie künftig kostengünstiger montieren zu können.
Diese Aufgabe hat die Ahrensburger Firma Sound & Light Service GmbH (SLS) übernommen. Catja Wittschen, Assistentin der Geschäftsführung, sagt: „Die Chancen, das noch rechtzeitig zu schaffen, stehen gut, obwohl die Zulieferer gerade in der Vorweihnachtszeit sehr beschäftigt sind.“ Die Firma SLS sponsere den Personaleinsatz, etwa 160 Arbeitsstunden. Westphal will sich gegenüber dem Abendblatt nicht dazu äußern, ob für die anschließende Montage auch Kosten anfallen oder ob sie von freiwilligen Helfern vorgenommen werden soll.
Vertreter der Fraktionen freuen sich über Einigung
Vertreter der Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung äußern sich durchweg positiv über die Einigung, die laut Westphal nur für dieses Jahr gilt. CDU-Fraktionschef Tobias Koch spricht von einer „großen Erleichterung“. Auf der letzten Stadtverordnetenversammlung war er noch mit einem Antrag gescheitert, der vorsah, dass die Stadt die Kosten für die Montage der Sterne übernehmen solle. Koch kritisiert allerdings: „Diese Lösung hätte allerdings auch schon zu jedem anderen Zeitpunkt des Jahres gefunden werden können.“
Auch Béla Randschau, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, sagt, er sei „sehr froh, dass noch kurzfristig eine Lösung gefunden worden ist“. Auch er meint freilich, diese hätte früher gefunden werden können. „Es ist zudem ein deutliches Zeichen, dass sich Stadt und Stadtforum an einen Tisch gesetzt haben.“ Das habe die SPD auch erreichen wollen, als sie gegen Kochs Antrag gestimmt habe. Randschau selbst hatte sich damals allerdings der Stimme enthalten. „Das lässt hoffen, dass sich beide Seiten künftig auf eine dauerhafte Lösung einigen“, folgert der Sozialdemokrat nun.
FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi sagt ebenfalls, er sei „sehr erfreut“ über die Einigung, die aber – wie auch er anmerkt – auch schon deutlich früher hätte erzielt werden können. „Die Fraktion freut sich, dass Stadtforum und Verwaltung eine Lösung gefunden haben und die Sterne aufgehängt werden“, sagt Christian Schubbert-von Hobe von den Grünen. Und Hinrich Schmick von der WAB stimmt mit ein: „Ich freue mich, dass es eine Einigung gibt.“