In Ahrensburg streitet sich die Stadtverwaltung mit den Kaufleuten über die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung. In anderen Städten und Gemeinden Stormarns funktioniert es hingegen reibungslos.
Ahrensburg. Inzwischen ist er in der ganzen Region bekannt – der Ahrensburger Streit um die Weihnachtsbeleuchtung, der wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest noch nicht beigelegt ist. Die Stadtverwaltung und die Kaufleute-Gemeinschaft Stadtforum sind uneins, wie die 20.000 Euro für Installation und und Demontage der Sterne finanziert werden sollen. Wie wird das Thema in anderen Stormarner Kommunen geregelt? Der Blick in die Region zeigt: Es gibt ganz unterschiedliche Modelle, die funktionieren – etwa in Bargteheide und Bad Oldesloe. Probleme gibt es hingegen auch in Reinbek, wo große Unklarheit über die Zuständigkeit herrscht.
In Bargteheide ist schon alles vorbereitet für die Montage der Weihnachtsdekoration. Sie lagert zurzeit noch im Elektrogeschäft Prosch, ab Donnerstag, 28. November, sollen die Sterne leuchten. Die Kosten dafür tragen Geschäftsleute und Sponsoren, die Organisation übernimmt der Ring Bargteheider Kaufleute (RBK). Dazu RBK-Sprecherin Tanja Wilke: „Wir sorgen dafür, dass die Sterne auf- und abgehängt werden. Und dafür, dass die Stromkosten beglichen werden.“ Dazu sammelt der RBK Spenden von den Geschäftsleuten, deren Straßen geschmückt werden. So kommen laut Tanja Wilken „85 bis 90 Prozent“ der Summe zusammen, die jedes Jahr zwischen 8000 und 12.000 Euro liege. Den Rest übernähmen Sponsoren. Die Haspa steuere einen großen Teil bei.
Ähnlich ist die Regelung in Glinde: Hier kümmert sich der Verein „Leuchtendes Glinde“ um die Sterne. Eine Glinder Firma hängt den Schmuck auf. Damit diese Dienstleistung und auch die Stromkosten bezahlt werden können, sammelt der Verein Spenden. Sponsoren unterstützen ihn, etwa der Energieversorger E-Werk Sachsenwald.
In Trittau und Reinfeld ist die Beleuchtung Privatsache
Auch in Trittau und Reinfeld ist die Weihnachtsdekoration weitgehend Privatsache. „Bei uns zahlt der Handelsverein die Dekoration, auf die Stadt entfallen keine Kosten“, sagt Reinfelds Bürgervorsteher Gerd Herrmann (SPD). Das Trittauer Modell erklärt Angelika Voß, Vorsitzende der Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT): „Wir haben die Beleuchtung gekauft und finanzieren auch jedes Jahr, dass sie angebracht und wieder abgenommen wird. Den Strom zahlt die Gemeinde.“
Anders ist die Lage in Bad Oldesloe: In Stormarns Kreisstadt wird die Weihnachtsbeleuchtung weitgehend mit Steuergeld bezahlt. „Zwei Drittel zahlt die Stadt, ein Drittel übernehmen die Kaufleute“, sagt Bürgermeister Tassilo von Bary. Insgesamt müssten pro Jahr etwa 20.000 Euro bezahlt werden. Damit die Summe zusammenkommt, musste von Bary im vergangenen Winter sogar selbst Spenden sammeln, denn die Gemeinschaft Oldesloer Kaufleute (GOK) habe ihren Anteil nicht aufbringen können. „Ich bin dann selbst von Tür zu Tür gegangen“, sagt der Bürgermeister. In diesem Jahr soll der GOK-Anteil wieder höher sein, die Gemeinschaft sammele bereits Spenden.
Und in Reinbek? Dort wird üblicherweise die Bahnhofstraße geschmückt. Auch in diesem Jahr? „Die Frage ist nicht geklärt“, sagt Maike Franell, Sprecherin der Stadtverwaltung. Ein Friseur, der an der Bahnhofstraße ansässig war, hatte sich bis 2011 um die Organisation gekümmert, in seinem Keller war auch die Dekoration gelagert, die jetzt im Sachsenwald-Forum liegt. Doch der Mann ist verstorben. 2012 kümmerte sich Birgit Hintze, Inhaberin des Optikerbetriebs Wilke, um die Organisation. Sie sagt nun: „Ich habe die Beleuchtung abgegeben.“ Nach ihrer Information kümmere sich nun der Gewerbebund darum. Dessen Vorsitzender Hans-Karl Hackmack sagt aber: „Wir machen das gar nicht.“ Zuständig sei man nur für den Weihnachtsmarkt.