20.000 Euro soll die Anbringung der Weihnachtsdeko kosten, die 2011 gespendet wurde. Geld, das keiner zahlen will. Das sagen die Bürger zum Kostenstreit zwischen Kaufleuten und der Stadt Ahrensburg.

Ahrensburg. 150 Sterne aus Tannengrün thronen an den Laternenpfählen, strahlen mit der Kraft von je 20 LED-Leuchten. Alle Jahre wieder zur Vorweihnachtszeit. So hatten sich das zumindest die Ahrensburger Bürger vorgestellt, als sie 2011 mehr als 50.000 Euro für die Weihnachtsdekoration spendeten. Knickte im vergangenen Jahr die Stadt im Streit mit den Kaufleuten vom Stadtforum um die Anbringung (Kosten: rund 20.000 Euro) der Sterne kurzfristig ein, sind die Fronten in diesem Jahr völlig verhärtet. Mit 16 Nein-Stimmen votierten die Politiker am Montagabend gegen eine Kostenübernahme seitens der Stadt. Die Kaufleute „können das Geld nicht aufbringen“, sagt Olaf Falke vom Stadtforum. Eine andere Lösung ist nicht in Sicht. In der Konsequenz wird es in diesem Jahr keine weihnachtliche Beleuchtung in der Innenstadt geben (wir berichteten). Mit einer kleinen Ausnahme.

Zum Nikolausfest gibt es eine Kunststoffeisbahn an der Hagener Allee

An der Hagener Allee wollen die Geschäftsleute von der Interessengemeinschaft für ganz viel Weihnachtslaune sorgen. Sprecherin Anita Hintz: „Es liegt uns am Herzen, dass es in unserer Straße zur Adventszeit schön ist.“ Deswegen werden eigene Weihnachtssterne angebracht und Tannenbäumchen aufgestellt. In der Mitte der Straße wird am 6. und 7. Dezember eine Kunststoffeisbahn aufgebaut. Mit der Planung ist Hintz seit April beschäftigt. 5000 Euro lassen sich die Geschäftsleute das kosten. „Die Leute sollen Spaß haben“, sagt die Geschäftsfrau, die mit der Planung seit April beschäftigt ist. Eine Getränkebude mit Punsch und Co. ist ebenfalls geplant. Ein Trostpflaster für Ahrensburger Weihnachtsfans, die über die Entscheidung gegen die Weihnachtsdeko enttäuscht sind.

Die Meinungen über die Zuständigkeit für die Sterne sind geteilt

Das Stadtforum beteuert, dass Bürgermeister Michael Sarach (SPD) zugesagt habe, dass die Stadt generell die Kosten für Aufbau und Demontage der Sterne übernehme. Eine Zusage, die der Verwaltungschef nie gegeben haben will. Er ärgert sich, dass sich die Kaufleute während der Verhandlungen „keinen Zentimeter bewegt“ hätten. Doch wer sollte überhaupt für die Weihnachtsdeko zuständig sein? Das steht auch für die befragten Bürger nicht eindeutig fest. Der Ahrensburger Fred Westphal ist der Meinung, dass die Kaufleute in der Weihnachtszeit das große Geschäft machen. „Sie sollten deswegen auch die Beleuchtung zahlen.“ Maria Zink, Jons Klinger und Monika Tiedgen halten eine Kostenteilung für die beste Variante. Ihre Begründung: Sowohl die Kaufleute als auch die Stadt profitieren von einer weihnachtlichen Innenstadt. Birgit Flasch aus Ahrensburg ist indes der Meinung, dass die Stadt – wie im vergangenen Jahr – die Kosten alleine tragen sollte: „Wir Bürger zahlen schließlich Steuern und wollen uns an der Tradition erfreuen.“

Um die Kostenfrage fürs vierte Jahr nach Anschaffung der Sterne final zu klären, sollen Politik, Verwaltung und Kaufleute sich im Frühjahr 2014 zusammensetzten. Das fordern zumindest die Stadtverordneten. alle Jahre wieder. Denn das hatten die Politiker auch in diesem Jahr auf die Agenda gehievt. Erfolglos.