Wenn Städte wachsen, ist das vor allem eines: sehr positiv. Denn außerhalb von den großen Metropolen in Deutschland kämpfen viele Regionen schon fast aussichtslos gegen den Einwohnerschwund. Die Folgen sind: Überalterung, leer stehende Häuser, geschlossene Geschäfte und Trostlosigkeit.
Glinde aber profitiert, wie viele andere Kommunen in Stormarn, von der Nähe zu Hamburg. Weil dort die Mieten hoch und der Wohnraum knapp sind, ziehen vor allem junge Familien schon seit Jahren ins Umland. Und das ist auch das Erste, was auffällt, wenn man durch das Neubaugebiet in Glinde läuft. Der neue Stadtteil ist lebendig geworden. Fast in jedem kleinen Straßenzug sind spielende Kinder zu sehen und zu hören. Und an den Spielplätzen gehen nicht nur junge Mütter und Väter spazieren, auch die älteren Bewohner des Stadtteils verweilen dort gerne und erfreuen sich an der Lebendigkeit.
Werden Glinder gefragt, was ihnen in den letzten beiden Jahren in ihrer Stadt auffällt, sagen viele: Auf dem Markplatz spielen mehr Kinder.
Das Wachstum tut Glinde gut. Jedoch machen sich auch Probleme bemerkbar - etwa, dass mehr junge Familien als gedacht in den neuen Stadtteil zogen. Nun fehlen Betreuungsmöglichkeiten. Kita- und Hortplätze sind knapp und so manch neuer Glinder steht auf einer Warteliste. Doch neue Kitas sind teuer. Und die Stadt ist gefragt, finanziell tragbare Lösungen zu finden. Um ihren Kindern nicht die Zukunft zu verbauen.