Sechs Kilometer, etwa sechs Autominuten, trennen das Ahrensburger Gewerbegebiet Beimoor von der A 1. Es sind sechs Kilometer zu viel, das hat die Schlossstadt in den vergangenen Jahren schmerzhaft erfahren müssen: Wesemeyer und Förde-Küchen sind schon weggezogen, die Boltze Gruppe folgt demnächst. Es zieht Betriebe in Nachbargemeinden, die Gewerbegebiete direkt an der Autobahn anbieten können.
Ahrensburg kann das auch. Und es ist richtig, ja es ist geradezu alternativlos, dass die Stadt diesen Trumpf nun ausspielt. Allein das knapp vier Hektar große Grundstück zwischen Ostring und Wiggersberg ist Gold wert. Langfristige Einnahmen aus Gewerbesteuer in beachtlicher Höhe noch nicht mitgerechnet.
Dass im Norden der Stadt Gewerbeflächen brachliegen, darf kein Argument gegen die Ausweisung des neuen Gebietes sein. Wer etwas abhaben will vom Gewerbesteuerkuchen, wer ihn nicht den Nachbarn überlassen möchte, der muss dort Angebote schaffen, wo Nachfrage besteht.
Dass das Vorhaben in Ahrensburgs südlichen Stadtteilen für große Verunsicherung sorgen wird, liegt auf der Hand und ist mehr als verständlich. Gerade auf den Hagen, auf Ahrensfelde und auf die Siedlung Ahrensburger Redder könnte weiterer Durchgangsverkehr aus und in Richtung B 75 zukommen. Die Forderung nach einer Südumgehung, die seit Jahren besteht, bekommt vor diesem Hintergrund plötzlich eine ungeahnte Aktualität. Und sie rückt, da Fördermittel winken könnten, mit einem Mal so nah wie nie zuvor. Noch eine riesengroße Chance für Ahrensburg.