Polizei kann Zusammenhang mit Vergewaltigungsfällen vor einem Jahr nicht ausschließen
Reinbek. Erneut ist in der Nacht zum Sonntag eine Frau in Reinbek überfallen worden. Was der Täter genau im Sinn hatte, ist jedoch ungewiss. Das Opfer wehrte sich heftig und schrie um Hilfe. Anwohner, die die Schreie hörten, alarmierten sofort die Polizei. Der Mann flüchtete. Einen Zusammenhang mit den beiden Vergewaltigungsfällen im Frühjahr 2010 kann die Polizei nicht ausschließen. "Wir ermitteln natürlich in alle Richtungen. Jedoch gibt es in diesem Fall derzeit keinen Hinweis auf eine sexuelle Straftat. Das müssen wir noch prüfen", sagte Polizeisprecherin Sonja Kurz. Noch sei nicht klar, worauf der Mann hinaus wollte.
Was war geschehen? Gegen 3.30 Uhr verlässt die 38 Jahre alte Frau mit einer Freundin eine Feier. Die beiden verabschieden sich am Eiscafé an der Ladenzeile Klostermarkt voneinander und gehen getrennte Wege. Als die 38-Jährige auf Höhe der Kirchenallee ist, bemerkt sie, dass ihr jemand folgt. Doch als sie sich umdrehen will, wird sie bereits von einem Mann gewürgt.
Er versucht sie bis in den Vierländer Weg zu schleppen. Die Frau wehrt sich heftig. Zeugen rufen die Polizei. Als der Mann den Streifenwagen sieht, lässt er von ihr ab und flüchtet in Richtung Schulstraße. Auf der Polizeiwache beschreibt die Frau den Mann später wie folgt: Er ist etwa zwischen 30 und 35 Jahre alt, 1, 80 bis 1,85 Meter groß, kräftig, aber nicht dick. Er hat kurzes, mittel- bis hellblondes Haar und trug zur Tatzeit eine goldfarbene Brille, blaue Jeans und Stoffjacke und Turnschuhe.
Die Fahndung nach dem Mann verlief für die Polizei bisher erfolglos. Ob es Parallelen zu den Vergewaltigungsfällen 2010 gibt, werde jetzt geprüft, so Kurz. Trotz zahlreicher Hinweise tappt die Polizei bei der Suche nach dem Vergewaltiger von Reinbek noch im Dunkeln. Im Februar und März vergangenen Jahres hatte ein Mann zwei Frauen in der Nähe des Reinbeker S-Bahnhofes überfallen und vergewaltigt. Die Polizei hatte nach dem zweiten Fall ihre Ermittlungen verstärkt und mit einem veröffentlichten Phantombild nach dem Täter gefahndet (siehe Foto). Zwar gingen laut Polizei rund 150 Hinweise ein. Doch: "Nach wie vor fehlt die heiße Spur", sagte Polizeisprecherin Sonja Kurz. Ein DNA-Test werde noch vorbereitet. Hinweise zu dem Täter nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 040/ 727 70 70 entgegen.