Die Förderung für den ökologischen Landbau zu streichen, schmerzt nicht nur die Biobauern. Und es wird am falschen Ende gespart, wenn es um den Schutz unserer Umwelt und der Gesundheit geht. Langfristig sind die Kosten für die Gesellschaft nämlich höher.

Das ist unbestritten. Doch das Beispiel des Förderungsstopps zeigt anschaulich, dass uns die Staatsschulden tatsächlich der Gestaltung unserer Zukunft berauben. Um so bitterer ist in dem konkreten Fall, dass durch geringe Einsparungen dem Land zugleich ein hoher Betrag aus EU-Mitteln verloren geht. In den vergangenen Jahrzehnten wurde zu häufig nur vom Sparzwang geredet, unterm Strich wuchs der Schuldenberg weiter in astronomische Höhen. 25 Milliarden Euro Gesamtschulden erdrücken allein in Schleswig-Holstein viele wichtige staatlich finanzierte Projekte. So demonstrierten vor zwei Tagen rund 80 junge Musiker in Kiel gegen die Schließung des Landeskulturzentrums und den Verkauf des Schlosses Salzau. Ein weiterer schmerzhafter Einschnitt durch das Sparpaket der Landesregierung.

Durch die sogenannte Schuldenbremse in der Verfassung sind den verantwortlichen Politikern die Hände gebunden. Sie müssen Sparpotenziale finden, Kurs halten. Das ist schmerzhaft und dennoch richtig. Denn das Land kann nicht einfach so weitermachen wie bisher. Erst die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Politiker zu ernsten Sparbemühungen gezwungen - wohl einer der wenigen positiven Nebeneffekte der großen Krise.