Der Norden würde besser dastehen, wenn er mit einer Stimme spräche: Das ist die Grundüberzeugung all jener, die für mehr Zusammenarbeit der beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein plädieren. Eine Überzeugung, die derzeit immer mehr Anhänger gewinnt. Denn es gibt durchaus Projekte, die beweisen, dass man gemeinsam stärker ist. Zum Beispiel die Finanzierungszusage des Bundes für den Bau der S 4. Der ging ein geschlossener Auftritt von Hamburg und Schleswig-Holstein im Bundesverkehrsministerium voraus.
Auch aus dem Negativ-Beispiel der vergangenen Monate, dem Streit um die Windenergiemesse, lässt sich etwas lernen. Beide Länder müssen mehr miteinander reden. Sie brauchen mehr Kontakte - auf allen Ebenen. Die gemeinsame Kabinettssitzung Ende Februar ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung. Dass die Landes-CDU nicht auch den nächsten Schritt gehen mag, ist schade. Ein gemeinsamer Ausschuss wäre die konsequente Fortsetzung einer Kooperationsstrategie auf der parlamentarischen Ebene. Und er würde die Kooperation zu einem politischen Dauerthema machen. Dass es genau an dieser Stetigkeit gefehlt hat, zeigt das gescheiterte Regierungsabkommen von 1991.
Hamburg und Schleswig-Holstein sind ein Siedlungsraum. In der Metropolregion weiß man das schon. Wer da regionale Egoismen pflegt, mag als Hüter der Tradition, mag als Bewahrer gelten. Aber letztlich bewahrt er nur die eigene Schwäche.