Bargteheide feiert seinen 40. Geburtstag. Tausende von Menschen sind auf den Beinen, es wird gelacht, getanzt und gesungen. In den Abendstunden wendet sich das Blatt schlagartig.
Der beschauliche Bargteheider Marktplatz wird Tatort eines brutalen Überfalls. Vermummte springen aus dem Gebüsch und schlagen zu. Ohne Vorwarnung.
Nach Aussage der Polizei war es ein gezielter Überfall. Vier Opfer werden krankenhausreif geschlagen. Jugendliche prügeln auf Jugendliche ein. Das steht fest. Linke gegen rechte Szene. Doch das hat mit Politik nichts zu tun, sondern nur mit Gewalt.
Glasklar ist vor allem eins: Bargteheide hat ein Problem. Beim Angriff aus das Autonome Jugendhaus im vergangenen Jahr waren vermutlich Neonazis am Werk. Jetzt soll die linke Antifa-Bewegung dahinterstecken. Die Gefahr droht also von beiden Seiten. Es mag sein, dass die gewaltbereiten Jugendlichen aus anderen Städten kommen. Aber was hilft diese Erkenntnis? In Bargteheide spielen sich unglaubliche Szenen ab. Bargteheide muss daher handeln. Der Ruf nach Polizei ist verständlich. Auch die Verwaltung ist gefragt und die Politik.
Aber auch der Bürger muss handeln: hinschauen, sich einmischen, als Zeuge aussagen. Dass Jugendliche Scheu haben, sich zu dem Überfall zu äußern, gibt zu denken. Fehlt es an Courage? Oder ist es schon so weit, dass es einen Grund gibt, Angst vor weiteren Übergriffen zu haben? Zu behaupten, Bargteheide hätte kein Problem, ist fahrlässig.